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Immobilien-Investments: beliebtes Real Asset für institutionelle Investoren

Bei Investments in Immobilien haben Anleger die Qual der Wahl zwischen Gewerbe-, Wohn-, Industrie- und Büroimmobilien – und vielen mehr. Was lohnt sich für institutionelle Investoren?

Bildquelle: anyaberkut/iStock/Getty Images

Immobilien-Investments waren 2019 so gefragt wie nie. Mit einem Transaktionsvolumen von 84,5 Milliarden Euro hat der Immobilieninvestmentmarkt Deutschland 2019 laut dem Immobiliendienstleister CBRE ein neues Hoch erreicht. Auch Wohnimmobilien blieben eine attraktive Investmentkategorie, wie Wüest Partner Deutschland ermittelte. Das Ergebnis der vergleichenden Analyse von 20 westdeutschen Oberzentren: Aachen, Gießen, Kassel und Koblenz boten Ende 2019 attraktive Investmentchancen.

Immobilien-Investments: Definition

Immobilien-Investments gehören zur Anlageklasse der Real Assets, die wiederum zu den alternativen Anlagen gehören. Genau wie Infrastruktur und  Rohstoffe haben sie den Vorteil, dass sie eine unkorrelierte Wechselbeziehung zu anderen, traditionellen Anlagen wie Aktien oder Anleihen haben. Investitionen in Immobilien, wie beispielsweise Direktanlagen oder Anlagen in Immobilienfonds, fokussieren sich in der Regel auf eine bestimme Region, eine bestimmte Lage oder ein bestimmtes Thema. Der Ertrag ergibt sich dabei aus den Mieteinnahmen und möglichen Wertsteigerungen des Investments.

Immobilien-Investments: Möglichkeiten

Institutionelle Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, in Immobilien zu investieren.

  • Zum Beispiel können gekaufte Immobilien als Kapitalanlage vermietet werden. Sie bieten sich also als langfristiges Investment an. Da das Vermögen in diesem Fall in der Regel auf weniger Objekte verteilt ist und nicht so diversifiziert angelegt wird wie etwa bei Aktienanlagen, ist hier allerdings auch die Risikostreuung geringer. Zudem fallen Kosten für die Instandhaltung an.
  • Immobilienaktien sind Anteilsscheine von Aktiengesellschaften, die in der Immobilienbranche tätig sind. Bei diesen ist eine breitere Streuung möglich. Genau wie andere Aktien gelten sie als Investition mit einer potenziell langfristig attraktiven Rendite.
  • Die Immobilienanleihe ist ein fest verzinsliches Wertpapier, das meist durch ein Grundpfandrecht besichert ist. Sie birgt ein gewisses Risiko, da sie in der Regel nachrangig besichert ist.
  • Immobilienfonds gibt es in offener und geschlossener Form. Bei offenen Immobilienfonds ist das Investitionsvolumen in der Regel unbegrenzt. Anleger können jederzeit Anteile kaufen und verkaufen. In den geschlossenen Fonds können Anleger nur so lange investieren, bis alle Anteile verkauft sind. Sie behalten dann ihre Anteile bin zum Ende der Laufzeit. Das Investitionsvolumen ist hier in der Regel höher, wenn eine Mindestgeldanlage erforderlich ist.
  • Beim Immobilien-Crowdinvesting schließen sich viele Investoren zusammen und investieren in der Regel in große Projekte.
  • Außerdem können Investoren sich natürlich auch an Unternehmen beteiligen, die im Bereich der Immobilienwirtschaft tätig sind.

Immobilien-Investments und institutionelle Investoren

Mitte 2019 lag die durchschnittliche Immobilienquote der Assekuranz auf einem historischen Höchststand. Mit 10,3 Prozent war sie erstmals zweistellig, wie das Trendbarometer Assekuranz 2019 von EY Real Estate aufzeigt.

Immobilien-Investoren nehmen Nachhaltigkeit ernst: 52 Prozent der institutionellen Investoren berücksichtigen das Thema bereits umfassend in der Unternehmens- und Produktentwicklung, so das Ergebnis der ESG-Umfrage 2020 des FondsForums.

Die Deka Immobilien hat 2019 eine hohe Nachfrage nach ihren Immobilienfonds für institutionelle sowie Privatanleger verzeichnet: Die Nettovertriebsleistung lag bei 2,9 Milliarden Euro.

In Österreich soll das Umfeld günstig bleiben. Besonders Wohnimmobilien in Wien und Graz bleiben attraktiv, prognostiziert Galleon Capital Management.

Aber: wer weiterhin am europäischen Immobilienmarkt hohe Renditen erzielen will, muss laut Pictet Alternative Advisors im laufenden Jahr Investments gut auswählen.

Neben einer etwas gesunkenen Marktattraktivität spüren Immobilieninvestoren zunehmende Regulierungsmaßnahmen. Auch die CO2-Abgabe dürfte gravierende Folgen haben. Das ging Anfang 2020 aus Studie von EY hervor. Bei Real Assets ist die Technik noch nicht so weit fortgeschritten wie bei Wertpapieren, findet Christian Wutz, Geschäftsführer der Société Générale Securities Services (SGSS) GmbH. Auch wenn die Liquidität da sei, gebe bei Real Assets nun mal eine natürliche Grenze. Das sei momentan auf dem Immobilienmarkt zu beobachten: „Irgendwann gibt es keine Objekte mehr, oder die Preise sind einfach zu hoch.“

Während Immobilien lange als rentable Geldanlage galten, finden laut Universal-Investment derzeit Anleger deutsche Immobilien zu teuer. 70,6 Prozent sahen Ende 2019 demnach für einzelne europäische Märkte eindeutig eine Blasengefahr.

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