„Venture Capital ist keine geeignete Anlageklasse für die meisten großen institutionellen Investoren“, kommentiert PGIM-CEO David Hunt. Warum er dieser Meinung ist, begründet er mit deutlichen Bemerkungen.

Venture Capital erreicht Renditeziele nicht

Warum ist ein Investment in Venture-Capital-Unternehmen (VC) für institutionelle Investoren nicht geeignet? Zunächst entsprächen die Renditen im VC-Bereich nicht den Risiko-Rendite-Zielen eines langfristig orientierten Investors, leitet David Hunt, CEO des Asset Managers PGIM, ein. Seit knapp 20 Jahren hätten VC-Unternehmen im Schnitt nur eine Rendite von rund 3 Prozent erzielt und zudem kein Netto-Alpha generiert.

Abseits des Durchschnitts gäbe es jedoch eine enorme Varianz mit Blick auf die Renditen: Führende VC-Unternehmen seien attraktiver, da sie unter anderem nachhaltiger seien und ihre Renditen sich mit der Zeit noch erhöhen könnten.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass nicht ganz so attraktive Unternehmen im Venture Capital-Segment noch niedrigere Renditen erwirtschaften, die den Durchschnitt weiter nach unten drücken.

Venture Capital hat keinen hinreichenden Einfluss aufs Portfolio

Zweitens sei es schwierig, genügend Kapital in VC-Unternehmen zu stecken: Institutionelle Investoren könnten lediglich vergleichsweise geringe Anteile erhalten, sodass diese – selbst bei profitablen Renditen – im Gesamtportfolio keine maßgeblichen Auswirkungen hätten, erörtert Hunt.

„Das Risiko, die operative Komplexität und die notwendige Beaufsichtigung“ von Wagniskapital-Unternehmen seien zu schwerwiegend für eine Asset Klasse, die letztendlich nur einen minimalen Beitrag zur Gesamtportfoliorendite leiste, argumentiert Hunt.

Unternehmenspreise im Venture-Capital-Segment gestiegen

Hinzu kämen die hohen Preise für Venture-Capital-Unternehmen, die daher rührten, dass diesen Unternehmen immer mehr Kapital zugeführt werde. Daher seien die Preise für VC-Unternehmen heute viel höher als noch vor wenigen Jahren – was gemäß der Einschätzung Hunts die Renditen für das laufende Jahr niedrig ausfallen lassen dürfte.

Venture Capital als Forschung und Entwicklung

Zuletzt schätzen viele Investoren Venture Capital nicht als eigene Asset Klasse, sondern als Zugang zu neuen Technologien, Geschäftsmodellen und Unternehmensführungspraktiken. Sie seien daher oftmals gewillt, einen höheren Preis für die entsprechenden Unternehmen zu zahlen. Für institutionelle Anleger bedeutet dies gemäß Hunts Einschätzung, dass die Renditen künftig sinken werden. Daher rät er ihnen: Finger weg von Venture Capital.

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