Dem norwegischen Staatsfonds attestieren Experten eine überdurchschnittliche Performance.

Ist der hochgelobte, über 800 Milliarden schwere, norwegische Staatsfonds wirklich so erfolgreich wie allgemein angenommen? Diese Frage sollte eine Expertengruppe um die Finanzprofessoren Magnus Dahlquist und Bernt Arne Odegaard im Auftrag der norwegischen Regierung klären, nachdem Analysten und Medien die aktive Strategie des Fonds hinterfragten.

Die Antwort fiel eindeutig aus: Seit seiner Auflage im Jahr 1998 hat der Staatsfonds seine internen Benchmarks um 11,6 Milliarden Euro übertroffen. Dies ist vor allem der Performance der Aktien zu verdanken, die 70 Prozent des Portfolios ausmachen. Die festverzinslichen Werte erzielten gegenüber ihren Benchmarks keinen Mehrwert.

Nach Einschätzung der Experten sei die mittlere aktive Rendite eher der Wertpapierauswahl als dem Market-Timing zu verdanken, wobei externe Manager einen wesentlichen Anteil am Erfolg hätten. Die Autoren der Studie empfehlen auch, den Tracking Error des Fonds nicht zu ändern und auf 1,25 Prozent zu belassen – solange die Asset Allokation nicht wesentlich verändert werde.

Etwas hatten Dahlquist und Odegaard doch noch zu bemäkeln: Was die Transparenz der internen Benchmarks des Staatsfonds betrifft, hat es demnach noch Luft nach oben. Dies würde eine bessere Einschätzung der verfolgten Strategien ermöglichen.

Eine weitere Expertengruppe stellte die Frage, ob der Fonds auch in Private Equity investieren sollte. Es gibt entsprechende Vorschläge der Fondsverantwortlichen. Eine gute Idee, finden die Fachleute. Empfohlen werden Co-Investments oder Direktinvestitionen, wo sich der Fonds als Minderheitsaktionär zusammen mit etablierten Investoren engagiert.

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