Bitcoin-Spot-ETFs haben Krytpowährungen einen Schub verpasst. Bevorstehendes „Halving“ dürfte zu weiteren Preisanstiegen führen.

Bei 73.802,64 US-Dollar markierte Bitcoin Mitte März ein neues Rekordhoch – ein Preisanstieg von unglaublichen 75 Prozent seit Jahresbeginn. Dieser dürfte seinen Auslöser in der Entscheidung der US-Börsenaufsicht SEC gehabt haben, den Handel von Bitcoin-Spot-ETFs zu genehmigen. Denn dadurch habe das Investoren-Sentiment einen kräftigen Schub erhalten, heißt es in einer Analyse der DWS. So konnte allein der ETF von BlackRock schneller die 10-Milliarden-Dollar-Marke knacken als jeder bisherige US-ETF in der Geschichte. Morningstar taxiert das Fondsvolumen auf 14,2 Milliarden Dollar.

Ether mit Outperformance

Und neben Bitcoin schießt auch Ethereum nach oben. Das Rekordhoch aus dem Jahr 2021 bei rund 4.870 Dollar ist zwar noch ein Stück entfernt. Doch im Windschatten der größten Kryptowährung konnte die Nummer Mitte März kurzzeitig die wichtige Marke von 4.000 Dollar knacken. Viel spannender als das Kursniveau: Mit Blick auf die reine Performance seit Jahresbeginn hat Ethereum (ETH) dem großen Bitcoin (BTC) den Rang abgelaufen. Der ETH/BTC-Kurs stieg leicht auf rund 0,056.

Deutliche Outperformance von Bitcoin gegenüber Ethereum seit Jahresbeginn

Quellen: Bloomberg Finance L.P, DWS Investment GmbH; Stand: 12.03.2024

 

Das nächste „Halving“ steht im April an

Die neuen ETFs sind aber nicht der einzige Treibstoff der aktuellen Krypto-Rally. Auch ein technisches Phänomen hat seinen Anteil an der Rekordlaune: das sogenannte „Halving“. Dadurch werden die Blocksubventionen – also die Belohnung, die Miner für das Finden des richtigen Hashs und die Sicherung der Blockchain erhalten – um die Hälfte gekürzt wird. Dies kommt alle 210.000 Blöcke vor und damit in etwa alle vier Jahre. Das Angebotswachstum von Bitcoins wird ab dem Erreichen der nächsten Halving-Wegmarke folglich um 50 Prozent sinken. Seit Entstehung der Krytpowährung gab es diese Wegmarken 2012, 2016 und 2020 – die nächste steht also in diesem Jahr an, und zwar im April.

Die ETC Group hat den 20. April um 19:20 Uhr als konkreten Zeitpunkt für das Halving ausgemacht. Dann werde die Bitcoin-Blocksubvention erneut von 6,25 BTC auf 3,125 BTC halbiert. „Da Bitcoin-Blocke etwa alle zehn Minuten geschöpft werden, bedeutet dies, dass die tägliche Ausgabe von Bitcoins von ungefähr 900 BTC auf ungefähr 450 BTC pro Tag fallen wird.“ Das Halving führt folglich zu einem Angebotsschock, der sich auf die Preise auswirkt. Denn diese müssen steigen, um dem geringeren Angebot gerecht zu werden. Der Blick auf die bisherigen Bitcoin-Halvings bestätige diese Annahme, so die ETC Group. In den Monaten danach sei ein „sehr deutlicher Anstieg des Bitcoin-Kurses“ verzeichnet worden. Im Durchschnitt der letzten drei Halvings habe sich der Preis eines Bitcoin 500 Tage nach dem Halving in etwa um den Faktor 17x erhöht, was einem Anstieg von rund 1.800 Prozent entspreche.

Auswirkung des Halving Events auf den Bitcoin-Preis

Rekordzuflüsse in Digital Assets

Die DWS bestätigt die positive Auswirkung des Bitcoin-Halvings auf den Preis der Währung. Diese Events hätten in der Vergangenheit zu einem Anstieg des Handelsvolumens, der Marktvolatilität und vor allem zu neuen Investitionen in den Kryptosektor beigetragen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass digitalen Anlageprodukten weiterhin Rekordsummen zufließen. So sammelten sie in der vergangenen Woche insgesamt 2,9 Milliarden Dollar ein und übertrafen einer aktuellen Auswertung von CoinShares zufolge damit den Allzeitrekord der Vorwoche (2,7 Milliarden Dollar). Seit Jahresbeginn summieren sich die Zuflüsse bereits auf 13,2 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 sammelten digitale Anlageprodukten 10,6 Milliarden Dollar ein.

 

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