Im schwierigen Marktumfeld in Folge der Corona-Krise konnte der Norwegische Staatsfonds im Jahr 2020 eine Rendite von 10,9 Prozent erwirtschaften. Insgesamt wuchs der größte Staatsfonds der Welt um 1.070 Milliarden Norwegische Kronen (102,5 Milliarden Euro).
Aktien erwiesen sich mit einem Plus von 12,1 Prozent als stärkster Renditetreiber. Festverzinslichen Anlagen trugen mit einem Wertzuwachs von 7,5 Prozent zu dem Ergebnis bei. Investitionen in nicht börsennotierte Immobilien verzeichneten dagegen ein leichtes Minus (-0,1 Prozent). Der Fonds investiert seit 2010 in Immobilien und konnte mit diesen Investments im Schnitt 7,7 Prozent Renditeplus pro Jahr erzielen, so der Stand Mitte 2020.
Gemessen in norwegischer Krone war die Rendite im Jahr 2020 die zweithöchste seit der Gründung des Fonds im Jahr 1998. Die Landeswährung wertete im Jahresverlauf gegenüber mehreren Hauptwährungen ab. Diese Schwankungen trugen zu einem Anstieg des Fondswerts um 58 Milliarden Kronen bei.
Aktien: US-Technologiewerte treiben 2020 die Rendite
Den Vergleichsindex konnte der Staatsfonds eigenen Angaben zufolge um 0,27 Prozentpunkte schlagen. Auf der Aktienseite haben vor allem Apple, Amazon und Co einen positiven Beitrag geleistet. “Technologieunternehmen hatten im Jahr 2020 mit einer Rendite von 41,9 Prozent die höchsten Gewinne. Das liegt vor allem daran, dass die Pandemie zu einem massiven Anstieg der Nachfrage nach Produkten für Online-Arbeit, Bildung, Handel und Unterhaltung geführt hat”, sagt Nicolai Tangen, der seit September 2020 CEO von Norges Bank Investment Management ist.
Somit konnten die Norweger das Boot herumreißen. Für das erste Halbjahr 2020 hatte der Staatsfonds noch ein Minus von 3,4 Prozent gemeldet. “Die hohe Rendite erinnert uns aber auch daran, dass der Marktwert des Fonds in Zukunft stark schwanken kann”, konstatiert der Vorstandsvorsitzende Øystein Olsen.
Per 31. Dezember 2020 hatte der Fonds einen Wert von 10.914 Milliarden Norwegischen Kronen (1.064 Milliarden Euro). Zu dem Stichtag waren 72,8 Prozent in Aktien, 2,5 Prozent in nicht börsennotierte Immobilien und 24,7 Prozent in festverzinsliche Wertpapiere investiert. Um die steigenden Staatsausgaben in Folge der Corona-Krise mit zu finanzieren, hat die norwegische Regierung 2020 Mittel in Höhe von 298 Milliarden Kronen aus dem Fonds abgerufen.
In den Government Pension Fund Global fließen Einnahmen aus der norwegischen Rohöl- und Gasförderung ein. Er dient quasi als Absicherung für künftige Generationen und wird von der Zentralbank Norges Bank verwaltet.