Gehälter im Asset Management

Gehälter im Asset Management

Mit welchem Gehalt können Portfoliomanager rechnen? Wie viel verdienen Spezialisten im Institutional Sales?

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Gehalt im Asset Management: Schweiz und UK auf hohem Niveau

Am besten liegt das Gehaltsniveau in der Schweiz. Auf oberster Senioritäts-Ebenen wird dort in Vertrieb, Research und Portfoliomanagement am meisten gezahlt. Dies gilt sowohl für das Fixgehalt wie auch für das Gesamtgehalt. Generell gilt: In der Schweiz ist der Anteil vom festen Gehalt an der Gesamtvergütung vergleichsweise hoch. Der variable Anteil fällt indes niedriger aus als in Deutschland oder Großbritannien.

Auf Ebene der Fachspezialisten haben indes Vertriebler und Researcher in London oft die Nase vorn vor den Kollegen in der Schweiz. Das geht aus dem WTW Financial Services Compensation Survey Country Report für die Länder Deutschland, Schweiz und Vereinigtes Königreich hervor.

Gehalt von Berufseinsteigern: Deutsches Asset Management zahlt vergleichsweise gut

In Deutschland können sich indes vor allem Berufseinsteiger über vergleichsweise hohe Gehälter freuen. Die Einstiegsgehälter im Research lagen laut WTW bei 61.000 bis 75.000 Euro pro Jahr. Im Client Management werden 53.000 und 66.000 Euro gezahlt und das Einstiegsgehalt im Fondsmanagement liegt in der Regel zwischen 60.000 und 72.000 Euro.

In allen drei Bereichen des Asset Managements gilt, dass die variable Gehaltskomponente vergleichsweise gering ist. Boni machen für Berufseinsteiger in der Regel höchstens 10 Prozent am Jahresgehalt aus.

Die Aussicht auf den höchsten Bonus haben Portfoliomanager. Sie können gerade in den höheren Positionen in guten Jahren das Gehalt durchaus verdoppeln, in der Schweiz sogar verdreifachen.

Es gilt: Je höher die Überrendite, desto schmackhafter fällt der Bonus aus. Dabei verdienen aktive Manager deutlich mehr als die Kollegen, die passive Investmentansätze verfolgen, da sie mehr am Erfolg eines Investments mitwirken können.

Gehälter institutioneller Investoren

Bei den institutionelle Investoren ist der Gehaltsspielraum häufig geringer. Die Gehälter tendieren eher seitwärts. Trotz des höheren Gehaltsniveaus finden Wechsel aber eher von der Anbieterseite auf die Seite der institutionellen Investoren statt. Grund sind die wahrgenommene größere Stabilität und Verlässlichkeit auf der Anlegerseite.

Trend zu höherem Fixgehalt im Asset Management

Die seit der Finanzkrise verstärkte Regulierung geht in der EU mit einem Trend zu höheren Fixgehältern einher. Allerdings ist die Tendenz im Asset Management nicht so stark ausgeprägt wie in anderen Bereichen der Finanzindustrie. So war die Verschiebung zum höheren Grundgehalt im Investmentbanking deutlich stärker ausgeprägt. Grund ist Institutsvergütungsverordnung, der zufolge der variable Gehaltsanteil maximal so hoch sein darf wie der Grundvergütung.

Im Asset Management gibt es diese Höchstgrenze nicht. Zwar ähneln die relevanten Richtlinien (Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities) für Publikumsfonds und AIFMD (Alternative Investment Fund Management Directive) für nicht weiter regulierte Asset-Klassen wie Private Equity, geschlossene Fonds oder Immobilienfonds der Bankenregulierung. Aber genau in dem Bereich der Bonusregelungen weichen sie ab.

Gehalt der Asset Manager: Regulierung

Doch dies könnte sich ändern. Die EU-Kommission führte bis Ende Januar 2021 eine Konsultation zur AIFMD durch und hörte sich dabei auch zum Thema Vergütung um. Den Trend zur höheren festen Gehaltskomponenten dürfte das Brüsseler Nachfragen eher verstärken.

Zudem tritt am 10. März die Offenlegungsverordnung in Kraft. Darin regelt Artikel 5 die „Transparenz der Vergütungspolitik im Zusammenhang mit der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken“. Dies könnte sich ebenfalls auf die Höhe des Bonus auswirken.

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