Asset Allocation in der Corona-Krise: Dem Markt nicht hinterherlaufen

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Frau Wurm, welche Lehren ziehen Sie bezogen auf das institutionelle Asset Management bis jetzt aus der Coronavirus-Pandemie?

„Work from home“ funktioniert technisch zwar einwandfrei, kann aber ein persönliches Gespräch niemals ersetzen. Durch vermehrte Webinare und Videokonferenzen halten wir die Nähe zu unseren Kunden aber zumindest virtuell aufrecht. Von unseren Kunden hören wir zumeist ähnliches Feedback, wobei die Herangehensweise bezüglich Home Office und Präsenz im Büro in den Unternehmen sehr unterschiedlich ist.

Was raten Sie einem institutionellen Investor bezüglich seiner strategischen Asset Allocation?

Die Marktbewegungen der letzten Wochen haben gezeigt, dass es (auch) in dieser Phase sehr schwer ist, den Markt richtig einzuschätzen und die Reaktionen auf volkswirtschaftliche Daten oder Zentralbankaktionen vorauszusehen. Langfristig orientierte Investoren tun gut daran, an Ihrer Strategischen Asset Allocation grundsätzlich festzuhalten, sie jedoch kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen. Kurzfristige taktische Anpassungen können verlockend erscheinen, bergen aber die Gefahr, dass man dem Markt hinterher läuft und die strategische Ausrichtung aus dem Blick verliert.

Gibt es nach der Coronavirus-Pandemie eine neue Normalität, und wenn ja, wie wird diese aussehen?

Es wird interessant sein zu sehen, ob und wie sich das Reiseverhalten vor allem in Bezug auf Geschäftsreisen verändert. Auch die Zukunft großer Industrietreffen und -messen wird zurzeit kontrovers diskutiert. Wir erwarten, dass Videokonferenzen und andere virtuelle Formate signifikant zunehmen werden. Der persönliche Austausch wird aber weiterhin stattfinden – vielleicht nicht mehr so häufig wie zuvor, aber er liegt einfach in der menschlichen Natur.

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