Die Blockchain-Technologie hilft Kosten sparen. Das ist ein starkes Argument.

In einer neuen Studie analysiert das Beratungsunternehmen Roland Berger-Experten die Chancen und Risiken der Blockchain-Technologie. Mit einer deutlichen Ansage: Blockchain werde die Art, wie weltweit Geschäfte gemacht werden, verändern.

“Die Technologie und ihre breiten Einsatzmöglichkeiten erlauben es, etwa bei Handelstransaktionen oder Vertragsabschlüssen auf vermittelnde Institutionen oder Treuhänder zu verzichten. Dadurch können Finanzinstitute Kosten sparen und neue Geschäftsmodelle entwickeln”, sagt  Wolfgang Hach, Partner von Roland Berger.

Dies wird die Finanzbranche umwälzen. Wo große Datenmengen anfallen, die abgesichert und verifiziert werden müssen, ergeben sich für Blockchain viele Anwendungsmöglichkeiten. Der Kostenspareffekt erfolgt nicht nur durch den Verzicht auf verschiedene Intermediäre, sondern auch durch die hohe Automatisierung der Prozesse.

Kundenzentrierte Geschäftsmodelle

Auf den ersten Blick sehe es zwar so aus, dass Finanzdienstleister ihr eigenes Geschäft mit Transaktionen über Blockchain kannibalisieren würden, erklärt Hach. Doch der Roland Berger-Berater sieht auf den zweiten Blick auch große Chancen: „Mit dieser Technologie können Finanzdienstleister weltweit neue Kunden gewinnen, die bislang keine Bankkonten oder Versicherungen hatten.” Was ebenfalls für die Blockchain spreche, seien hohe Sicherheitsstandards und das Tempo. Die Transaktionen sind schneller als traditionelle Vertragsabschlüsse und Transfers.

Hach gibt ein Beispiel: Zur Absicherung von Transportrisiken, etwa beim Schiffstransport im Fernhandel, müssen Verkäufer und Käufer über ihre Banken bisher zahlreiche Dokumente organisieren. Dort wird festgehalten, welchen Wert die Ware hat, wie sie verladen und transportiert wird und wer bis zu welchem Zeitpunkt haftet. Die nötigen Unterlagen müssen allen Beteiligten im Original vorliegen.

Blockchain-Technologie beschleunigt auch Assekuranzgeschäft

Mit Blockchain lassen sich die Dokumente unveränderbar, mit Zeitstempel und nachverfolgbar digital speichern. So können die Handelspartner schnell und kostengünstig darauf zugreifen.

Die Blockchain-Technologie beschleunigt und vereinfacht auch das Assekuranzgeschäft. Etwa den Bereich Kfz-Versicherungen: Versicherungen können schnell zu Hilfe eilen, wenn Unfälle oder Pannen passieren. Das Fahrersystem meldet den Vorfall in Echtzeit bei der Versicherung: Reparaturdienst, Taxi oder andere Dienstleister werden sofort benachrichtigt. All dies lasse sich gut mit anderen digitalen Lösungen kombinieren, die heute schon entstehen, folgert die Studie.

Marktreif in drei bis fünf Jahren

Die neue Technologie ist allerdings kein Selbstläufer. Für eine breite Anwendung und die Kooperation über Länder-, Branchen- und Unternehmensgrenzen hinweg sind einheitliche Standards nötig. Zudem braucht es verbindliche rechtliche Grundlagen und die Sicherheit muss gewährleistet sein.

Momentan befindet sich die Blockchain-Technologie in der Finanzbranche noch in einer Testphase. Marktfähige Anwendungen zeichneten sich aber jetzt schon ab, geben sich die Autoren der Studie optimistisch.  Mit einer breiteren Nutzung der Technologie rechnen sie schon in drei bis fünf Jahren.

Die Studie können Sie herunterladen unter:  www.rolandberger.de/pressemitteilungen

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