Die deutsche Private-Equity-Branche hat starke Jahre hinter sich. 2022 gehörte sicherlich nicht dazu. Der Ukraine-Krieg und das auch dadurch eingetrübte ökonomische Umfeld mit Lieferengpässen, Inflation und steigenden Zinsen hat die Unternehmensbewertungen massiv gedrückt, die Prognoseaussichten vieler Unternehmen haben sich deutlich verschlechtert. Private-Equity-Investoren wurden skeptischer.
Die Skepsis lässt sich in Zahlen ausdrücken: Lag das durchschnittliche Deal-Volumen seit dem Jahr 2004 bei knapp 109 Millionen Euro je Transaktion, waren es 2022 lediglich 96 Millionen Euro. Mit zwei Dritteln rangierten überdurchschnittlich viele Deals im Segment zwischen 50 Millionen und 100 Millionen Euro. Und auch die Anzahl der Abschlüsse insgesamt ist gesunken.
Die Angst der Investoren vor einem schlechter Deal war 2022 größer als der Anlagedruck, dem die Branche seit Jahren ausgesetzt ist. Und nicht nur auf der Buy-Side gab es Hindernisse. Auch geplante Exits konnten teilweise nicht umgesetzt werden, weil die Bewertungen nicht den Vorstellungen der Private-Equity-Manager entsprachen. Insgesamt sind die Verkaufsprozesse im vergangenen Jahr wieder exklusiver geworden. Wurden früher 30 bis 40 Finanzinvestoren eingeladen, waren es 2022 kaum eine Handvoll.
Was sich trotz der Widrigkeiten im vergangenen Jahr nicht verändert hat und weshalb zu allem Überfluss auch noch die Beziehung der Branche zu den institutionellen Investoren belastet wird, lesen Sie bei FINANCE.