Wirklich zuversichtlich schauen Pensionskassen derzeit nicht in die Zukunft. Die Hälfte der von Create-Research und Amundi für die Studie „Pension funds: reorienting asset allocation in an inflation-fuelled world“ befragten 152 Einrichtungen aus 17 Ländern, die insgesamt ein Vermögen von 1,98 Billionen Euro verwalten, erwartet eine weltweite Stagflation. 38 Prozent rechnen mit einer säkularen Stagnation und einer Rückkehr zu den Verhältnissen vor der Coronapandemie, die von geringem Wachstum, niedriger Inflation, wachsenden und Ungleichheiten und stagnierenden Löhnen geprägt waren. Lediglich 12 Prozent sind zuversichtlich, dass die „Roaring Twenties“ noch beginnen werden.
Inflationsschutz ist gefragt
Angesichts dieser insgesamt wenig erbaulichen Aussichten gehen die Pensionskassen davon aus, dass sich die positive Korrelation zwischen Aktien und Anleihen, die im vergangenen Jahr zu einem Versagen der Diversifikation führte, weiter fortsetzen wird. Deshalb wollen sie Umschichtungen in ihrer Asset Allocation vornehmen. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf Anlagevehikeln, die einen Inflationsschutz bieten. Hoch im Kurs stehen private Assets. Fast jeder zweite Umfrageteilnehmer gab an, stärker in Immobilien, Infrastruktur oder Private Debt investieren zu wollen.
Aktien und thematische Investments als Renditetreiber
Im liquiden Bereich sehen die Pensionskassen am Rentenmarkt gute Kaufgelegenheiten bei einigen „Fallen Angels“, da größere Marktbewegungen zu sehr günstigen Bewertungen führen dürften. Auch als Absicherung für das mit dem höheren Exposure in den illiquiden privaten Assets eingegangene Risiko setzen die Befragten auf Anleihen: 44 Prozent bevorzugen US-Staatsanleihen, 40 Prozent europäische Papiere und 36 Prozent chinesische. Als wichtigsten Renditemotor sehen 70 Prozent der Befragten globale Aktien an – unter der Voraussetzung, dass die Inflation die Marke von 5 Prozent nicht überschreitet.
Die größten Chancen auf Rendite erwarten institutionelle Investoren in Sektoren, die von Megatrends geprägt sind, disruptive Innovation vorantreiben und Geschäftsmodelle revolutionieren. Über 80 Prozent der Befragten glauben, mit spezifischen Themen-Investments Outperformance erzielen zu können. Entsprechend wollen 60 Prozent ihre Allokationen in Themenfonds erhöhen. Hier dominieren ESG (76 Prozent), Gesundheit (50 Prozent), Biotech (32 Prozent) und Demografie (38 Prozent).