Goldpreis im Aufwind – Warum der Bullenmarkt noch nicht zu Ende ist 

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Mit dem Jahr 2020 begann für das Edelmetall Gold laut dem „In Gold We Trust“ -Report eine neue „goldene Dekade“. Der Goldpreis in US-Dollar hat sich seither nahezu verdoppelt. Allein im Jahr 2024 legte er um über 27 Prozent zu und im laufenden Jahr 2025 um weitere 25 Prozent. 

Das erklärte Ziel des aktuellen Dekadenmodells bleibt dabei ambitioniert: 4.800 US-Dollar pro Unze bis Ende 2030 im Basisszenario. In einem inflationären Umfeld halten Analysten sogar einen Preis von bis zu 8.900 US-Dollar für realistisch. Diese Einschätzungen stützen sich auf das firmeneigene Goldpreismodell, das neben monetären Indikatoren auch geopolitische Verschiebungen einbezieht. 

Dass der Goldpreis bereits 2025 sein rechnerisches Zwischenziel von 2.942 US-Dollar übertroffen hat, nährt die Zuversicht. Gleichzeitig warnen die Autoren vor überhöhten Erwartungen: Preiskorrekturen bis auf 2.800 US-Dollar seien im Kontext eines säkularen Bullenmarkts letztlich gesund und jederzeit möglich. 

Zentralbanken als Rückgrat der Goldrally 

Ein herausragendes Merkmal des aktuellen Goldzyklus ist die strukturell veränderte Nachfrage, denn gerade bei Zentralbanken steigt das Interesse an Gold. Seit 2022 haben sie jährlich mehr als 1.000 Tonnen Gold gekauft. Allein im ersten Quartal 2025 wurden 244 Tonnen des Edelmetalls zugekauft. Besonders Staaten in Asien, aber auch Polen als europäischer Spitzenreiter, dominieren das Bild. 

Notenbanken kaufen Gold dabei zunehmend als geopolitisches Sicherungsnetz. Der Anteil von Gold an den Gesamtreserven hat sich seit 2016 verdoppelt und erreichte 2024 ein 27-Jahreshoch von 18,2 Prozent. 

Inflation: Risiko und Realitätscheck 

Inflation bleibt auch 2025 ein zentrales Thema für Anleger. Trotz kurzfristig rückläufiger Energiepreise zeigt sich insbesondere die Kerninflation als zäh. In den USA droht durch neue Zölle eine zweite Inflationswelle.  

Zugleich mehren sich die Anzeichen für ein stagflationäres Szenario: eine wirtschaftliche Abkühlung bei gleichzeitig hartnäckiger Teuerung. In solch einem Umfeld gilt Gold als sicherer Hafen – eine Funktion, die es zuletzt zunehmend zurückgewinnt, wie die relativen Stärkeindikatoren gegenüber Aktien zeigen. 

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