Auch in den ersten Monaten des Jahres 2024 kennt der Goldpreis nur eine Richtung: aufwärts. So erreichte er im März an mehreren Tagen hintereinander neue Allzeithöchstwerte. Europäische Anleger zahlten am 14. März etwa 1.983 Euro für die Feinunze Gold. Analysten führen die aktuelle Preisrallye zum einen auf geringere Erwartungen an rasch steigende US-Zinsen zurück. Zum anderen ist die Welt mit heißen Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten konfrontiert – beide Konflikte mit dem Potential zur weiteren Eskalation. „Dies entspricht dem Muster früherer fünftägiger Rekordhochs, die alle in Zeiten finanzieller, monetärer oder geopolitischer Spannungen erreicht wurden“, sagt Adrian Ash, Director of Research des Edelmetall-Marktplatzes BullionVault.
Lösen Krisen also einen Run auf Gold aus? In manchen Emerging Markets lässt sich das heute beobachten, in Developed Markets weniger. Deshalb ist das Edelmetall trotz neuer Höchstpreise kein überfüllter Markt. Auch ist keine Blasenbildung zu erkennen. „Die letzten Tage sehen zwar dramatisch aus, und der plötzliche Anstieg des heißen Geldes, das auf Goldderivatkontrakte wettet, wird sich auf natürliche Weise selbst ausbrennen, aber der zugrunde liegende Aufwärtstrend bleibt beständig“, sagt Adrian Ash. Tatsächlich weist der Goldpreis nicht die extremen Sprünge wie der Bitcoin auf, dessen Wert sich in den zurückliegenden zwölf Monaten fast verdreifacht hat.
Zentralbanken kaufen Gold langfristig an
Die Stabilität des Goldpreises hat sich bereits 2022 bewährt, als die Inflation in die Höhe schoss und Aktien sowie Anleihen gleichzeitig schwach performten. „Auch langfristig hat das Edelmetall bewiesen, dass es sich anders als Aktien und Anleihen verhält und eine geringe Korrelation mit diesen Vermögenswerten aufweist“, erläutert Nitesh Shah, Leiter Rohstoff- und Makro-Research beim ETF- und ETP-Anbieter WisdomTree. Traditionell nimmt Gold in Krisenzeiten für die Aktienmärkte eine gute Entwicklung. „So hat es in 15 der 20 schlechtesten Quartale des S&P 500 eine positive Performance erzielt“, berichtet Shah. „In den verbleibenden fünf Quartalen hat Gold den marktbreiten US-Aktienindex S&P in vier Quartalen übertroffen.“

2023 war wieder ein spezielles Jahr für Gold. „Normalerweise sehen wir eine negative Korrelation zwischen Gold und den Realzinssätzen“, erklärt Benjamin Louvet, Head of Commodities bei Ofi Invest Asset Management. „Gold ist renditeseitig weniger attraktiv, wenn die Leitzinsen steigen.“ Deshalb wäre 2023 ein niedriger Goldpreis zu erwarten gewesen, doch tatsächlich stieg er im Jahresverlauf weiter. Neben den geo-politischen Risiken und der Flucht vieler Menschen in den sicheren Hafen Gold sieht Louvet einen zweiten Preistreiber: die strategischen Goldankäufe durch Zentralbanken. „Das World Gold Council beziffert die Nettoankäufe von Gold durch die Zentral-banken im Jahr 2023 mit 1.037 Tonnen.“ Dagegen wiesen die Bestände der globalen Goldbarren-ETFs 2023 wieder Abflüsse auf. Sie gingen um 244 Tonnen zurück.
Auch zu Beginn des Jahres 2024 setzen Zentralbanken in manchen Emerging Markets ihre Goldkäufe fort, während sich institutionelle Investoren in Europa beim Edelmetall zurückhalten und deutsche Privatanleger mehr Gold verkaufen als ankaufen, um Gewinne mitzunehmen. Allein im Januar 2024 haben die Zentralbanken ihre Goldreserven um 39 Tonnen erhöht, wie Krishan Gopaul, Leitender Analyst EMEA beim World Gold Council, berichtet. Demnach erhöhten sechs Zentralbanken im Januar ihre Goldreserven im Umfang von jeweils einer Tonne oder mehr. Diese Institute kaufen Gold seit Jahren regelmäßig an.
Weltmarktführer China
Im Januar 2024 erhöhte die Zentralbank der Türkei ihre offiziellen Goldbestände um zwölf Tonnen auf 552 Tonnen. Die Goldreserven der Chinesischen Volksbank wuchsen gleichzeitig um zehn Tonnen. Laut dem World Gold Council war es für die Volksrepublik der 15. Monat mit Zuwächsen in Folge. Nun belaufen sich die gesamten chinesischen Goldbestände offiziell auf 2.245 Tonnen. Die Reserve Bank of India ergänzte ihren Goldbestand im Januar um fast neun Tonnen und besitzt insgesamt 812 Tonnen des Edelmetalls. Die Nachfrage der Zentralbanken nach Gold wird im Jahr 2024 voraussichtlich anhalten – eine Strategie, die manche von ihnen seit etwa 2010 verfolgen.
China nimmt beim Gold weltweit eine führende Rolle ein. Das Land ist global die Nummer 1 in der Goldförderung, bei den Goldimporten und den Käufen durch Zen-tralbank und private Verbraucher. „Inmitten des größten politischen Misstrauens und der stärksten Spannungen zwischen den Großmächten der Welt seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges signalisieren die Goldkäufe der chinesischen Zentralbank einen Vorstoß in Richtung Entdollarisierung, der heute ein Rekordtempo erreicht“, sagt Adrian Ash von BullionVault. „Aber selbst bei optimistischen Schätzungen, wie viel die People‘s Bank of China wirklich kauft – es ist schätzungsweise das Doppelte dessen, was sie öffentlich berichtet –, hat die Nachfrage der chinesischen Haushalte nach Gold diese in den letzten zehn Jahren um das Vierfache übertroffen.“

Der enorme Anstieg der chinesischen Nachfrage nach Gold begann, nachdem die kommunistische Partei zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Einschränkungen für den privaten Goldbesitz und Goldhandel lockerte. Seitdem ist die Nachfrage der chinesischen Haushalte immer mehr gereift. Auch 2023 kauften chinesische Verbraucher ungeachtet neuer Höchstpreise das Edelmetall weiter an. Da die große Mehrheit der chinesischen Bevölkerung nicht in ausländische Vermögenswerte investieren darf, bietet sich ihnen Gold als Mittel der finanziellen Absicherung in einem wirtschaftlich kriselnden Umfeld an.
Bergbaugesellschaften im Blues
Während der Preis für Gold als Metall von Rekord zu Rekord eilt, gelten die Aktien von Bergbauunternehmen seit langem als unterbewertet. Auch das laufende Jahr begannen Goldaktien schwach. So starteten der NYSE Arca Gold Miners Index und der MVIS Global Juniors Gold Miners Index Anfang 2024 im negativen Bereich. Einen Grund für die schwache Performance der Goldaktien, gemessen an Goldbarren, sehen Analysten in den bescheidenen vorläufigen Betriebsergebnissen der Minenbetreiber für das Geschäftsjahr 2023. Auch machen die Prognosen für 2024 wenig Hoffnung auf bessere Geschäfte.
Allein die kanadische Barrick Gold, eines der größten Goldbergbauunternehmen der Welt, veröffentlichte Produktionsergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2023, die hinter den eigenen Prognosen zurückblieben. Auch fielen die All-in-Sustaining-Costs für das Jahr 2023 höher als erwartet aus. Die Folge: Von Mitte Januar bis Mitte Februar brach der Aktienkurs von Barrick Gold um rund 19 Prozent ein.
Benjamin Louvet von Ofi Invest Asset Management sieht die langfristigen Perspektiven für Bergwerkbetreiber kritisch. „Wer in Mining-Aktien investiert, hat in seinem Investment immer einen Hebel im Vergleich zu Investments in das Metall“, so Louvet. „Zudem ist die weltweite Goldproduktion aktuell gedeckelt. In den vergangenen 20 Jahren wurden keine großen Vorkommen neu entdeckt, alle großen Minen sind derzeit offen, und der Goldgehalt der Vorkommen sinkt.“ Ein Minenbetreiber könne derzeit nur über einen Merger mit einem Wettbewerber wachsen. Solche Zusammenschlüsse hat die Branche in den vergangenen Jahren bereits gesehen, zuletzt die Übernahme von Newcrest Mining Limited durch Newmont Corporation im vergangenen November.

Doch geht Louvet davon aus, dass auch die CapEx, also die Investitionsausgaben für längerfristige Anlagegüter wie Maschinen, Gebäude und Ausrüstung, und die OPEX, also Betriebsausgaben für den operativen Geschäftsbetrieb, im Fall einer Fusion eher steigen als sinken werden – zu Lasten der Rentabilität des Geschäftsmodells von Bergwerkbetreibern. Auch verteuern deutlich gestiegene Kosten für Energie und Fremdkapital wegen gestiegener Zinsen den Betrieb von Bergwerken. „Eine neue Mine einzurichten dauert nach Angaben der Internationalen Energieagentur IEA im Durchschnitt 17 Jahre“, sagt Louvet. „Das bedeutet für die Betreiber, jahrelang hohe Zinsen zahlen zu müssen, ehe es zu einem Return of Investment kommt.“
Silber erlebt Nachfrageschub
Manche Goldminenbetreiber wollen als Ausweg aus der Goldsackgasse ihr Minenportfolio diversifizieren, indem sie mehr Silber fördern oder in andere Metalle wie Kupfer einsteigen. Dabei hat sich Silber, der günstigere Cousin des Goldes, in den vergangenen Jahren im Wert schwächer entwickelt als Gold, obwohl die Korrelation zwischen beiden Edelmetallen als stark gilt. Aktuell liegt das Gold-Silber-Verhältnis – also die Anzahl der Unzen Silber, die für den Kauf von einer Unze Gold erforderlich sind – bei etwa 90 und damit deutlich über dem 20-Jahres-Durchschnitt von etwa 68.
Der Vorteil von Silber: Es ist nicht nur ein Edelmetall, sondern über 50 Prozent des weltweit gewonnenen Silbers gehen in das verarbeitende Gewerbe. Bei Gold liegt der Anteil unter 10 Prozent. Silber kommt etwa in der Produktion von Solarzellen, der Medizin und der Chemie sowie der Elektro-, Automobil- und Haushaltstechnik zum Einsatz. So benötigt die Automobilindustrie Silber für elektronische Komponenten und Batterieladeinfrastruktur. Auch in der 5G-Technologie wird Silber verbaut.
Das Silver Institute veranschlagt die Nachfrage nach Silber für die Fotovoltaik im Jahr 2023 mit rund 161 Millionen Unzen – ein kräftiger Anstieg gegenüber dem Jahr 2022 mit 140 Millionen Unzen. Das jährliche weltweite Angebot an Silber bewegte sich in den vergangenen zehn Jahren relativ stabil bei etwa 1 Milliarde Unzen. 2023 ging es aber auf 808 Millionen Unzen zurück. Angesichts der globalen Zunahme von Solaranlagen im Rahmen der Energiewende wird die Nachfrage nach Silber steigen. Die Internationale Energieagentur IEA schätzt, dass die Fotovoltaik bis 2028 etwa 13 Prozent zur gesamten weltweiten Stromkapazität beisteuern wird. Heute sind es etwa 5 Prozent. Demnach könnte die Nachfrage nach Silber aus der Fotovoltaik bis 2028 auf mehr als 300 Millionen Unzen Silber steigen.
Anstieg der Silberproduktion erwartet
Dieser Schub auf der Nachfrageseite steht einer Branche mit einer wenig elastischen Angebotsseite gegenüber. Primäre Silbervorkommen sind spärlich und schwer zu finden. Eine neue Mine zu erschließen dauert laut der IEA im Durchschnitt 17 Jahre. Zwar sind die Investitionen im Metallbergbau (CapEx) in den vergangenen Jahren gestiegen, doch das globale Silberangebot schrumpfte 2023 um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hingegen lässt der Druck steigender Investitionen für die kommenden Jahre ein höheres Angebot erwarten.
„Bei Silber, das größtenteils als Nebenprodukt bei der Gewinnung anderer Metalle anfällt, könnte das Angebot zu gegebener Zeit aufgrund des höheren Volumens der allgemeinen Bergbautätigkeit zunehmen“, sagt Nitesh Shah von WisdomTree. So prognostiziere der Berater Metals Focus für 2025 einen Anstieg der weltweiten Minenproduktion auf 867 Millionen Unzen. „Die größten Produktionszuwächse in den nächsten fünf Jahren werden Schätzungen zufolge aus Kanada, den USA, Indien und Guatemala kommen, die zusammen 44 Millionen Unzen Silber hinzufügen werden.“
Silber ist im Vergleich zu Gold unterbewertet. Während Gold 2023 ein neues Allzeithoch erreichte, sank der Silberpreis um 0,65 Prozent. „Das ist überraschend, wenn man bedenkt, wie sehr die Nachfrage nach Silber in industriellen Anwendungen gestiegen und wie stark das Angebot des Metalls 2023 zurückgegangen ist“, so Shah. „Unter Einbeziehung der Investitionsnachfrage hat Silber drei Jahre lang in Folge Angebotsdefizite verzeichnet – mit einem Rekorddefizit von 253 Millionen Unzen im Jahr 2022 und dem zweithöchsten Defizit im Jahr 2023, das 194 Millionen Unzen betrug.“
Gute Aussichten für 2024
2023 bewegte sich die Investitionsnachfrage nach Silber nahe dem Durchschnittswert seit 2013, lag aber unter dem Höchstwert von 2022. Der Großteil dieser Anlagen dürfte auf Privatanleger entfallen, vermutet Nitesh Shah. Dagegen verzeichnete der Silberbestand in den Tresoren des Londoner Freiverkehrsmarktes, der Hauptstütze der institutionellen Nachfrage, 2022 einen Einbruch und bewegte sich 2023 auf einem ähnlich niedrigen Niveau. „Institutionelle Anleger haben dem Metall offenbar den Rücken gekehrt, während es bei Privatanlegern nach wie vor hoch im Kurs steht“, diagnostiziert der Rohstoffexperte.

Die Korrelation zwischen Silber und Gold hält sich konstant seit der globalen Finanzkrise 2008. Hingegen schwankt die Korrelation von Silber mit Industriemetallen in einer großen Bandbreite – mal ist sie positiv, mal negativ. „Silber dürfte im kommenden Jahr stärker zulegen als Gold, und zwar um 9,2 Prozent gegenüber einem Plus von 7,3 Prozent für Gold“, prognostiziert Nitesh Shah. „Bis zum vierten Quartal 2024 erwarten wir, dass der Silberpreis bei mehr als 26 US-Dollar pro Unze liegen wird.“ Zinssenkungen wären der nächste große Katalysator für beide Metalle.
„Die Aussichten für Silber für 2024 sind sehr gut“, sagt auch Benjamin Louvet von Ofi Invest Asset Management. „Silber könnte um 15 bis 25 Prozent zulegen, so dass der Preis bis zum Jahresende auf 28 bis 30 US-Dollar pro Unze steigen könnte.“ Die Silberproduktion dürfte sich trotz global steigender Nachfrage und technologischer Weiterentwicklung 2024 nur geringfügig ändern, was die Preise nach oben treiben würde. „Da die Geldpolitik wahrscheinlich wieder lockerer wird und damit der Nachteil von Silber gegenüber renditestarken Anlagen schrumpft, könnte Silber in großem Umfang über Finanzprodukte wie börsengehandelte Fonds gekauft werden.“
Preissprung beim Kupfer
Angetrieben von der Energiewende von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Ressourcen durchlaufen auch die globalen Märkte für Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt einen rasanten Wandel. Der Bedarf an sauberer Energie und die Elektrifizierung globaler Wirtschaftssektoren lassen die Nachfrage nach solchen Metallen kräftig steigen. An der Spitze dieses Wachstums steht China, dessen Investitionen in Stromnetze und Infrastruktur von Januar bis Oktober 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent gestiegen sind.
„Die chinesische Kupfernachfrage macht inzwischen 60 Prozent der weltweiten Gesamtnachfrage aus“, berichtet Alexandra Symeonidi, Corporate Credit Analyst im Emerging Markets Debt Team von William Blair. „Während die Nachfrage nach allen Kupferverwendungen höher ist als die historischen Rekorde, hat die Nachfrage nach Draht, der in der Netz- und EV-Infrastruktur mehrfach verwendet wird, die Nachfrage nach anderen Kupferverwendungen in China deutlich übertroffen.“
Doch in den vergangenen Jahren wuchs das weltweite Kupferangebot nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Jüngst sprangen die Kupferpreise an der Londoner Metallbörse um etwa 3 Prozent auf ein Siebenmonatshoch. Auslöser des Preisanstiegs waren wohl Diskussionen großer chinesischer Kupferproduzenten über Produktionskürzungen. Im vergangenen Jahr setzte der Wettbewerb die Gewinne der Kupferhütten spürbar unter Druck. Im Dezember 2023 schloss eine der weltgrößten Minen in Panama. Jetzt sind auch die Kupferexporte aus Sambia beschränkt, weil die dortige Regierung zwecks Energierationierungen Produktionsstätten teilweise geschlossen hat.

Seit Oktober gehen die Bestände an der Londoner Metallbörse permanent zurück. Zugleich haben sich an den New Yorker Terminbörsen spekulativ orientierte Anleger stärker auf der Verkaufsseite positioniert. Auf mittlere Frist sollen die Kupferpreise steigen – eine Prognose, die schon die Rolle von Kupfer in der Energiewende nahelegt. Doch Investoren müssen weiterhin mit volatilen Kursen rechnen.
Lithium und Nickel
Kaum ein Metall weist eine so hohe Konzentration auf wenige Produktionsstandorte und Unternehmen auf wie Lithium. So zeichnen die beiden größten Lithiumabbauprojekte der Welt laut William Blair für 43 Prozent der gesamten globalen Lithiumproduktion im Jahr 2022 verantwortlich. Das Angebot an Lithium am Weltmarkt ist in den vergangenen Jahren weiter gewachsen und bedient die Nachfrage nach wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien für die Unterhaltungselektronik, Elektrofahrzeuge und Energiespeichersysteme.
Allerdings hielt die Nachfrage nach Lithium 2023 nicht Schritt mit der Produktion. Gründe dafür waren vor allem rückläufige Verkäufe von Elektrofahrzeugen, hohe Lagerbestände im Energiespeichersektor und die unsichere Nachfrage in China. In der Folge brach der Preis für Lithium von seinem 2023er Hochstand ein.
Die Nachfrage nach Nickel stieg im Jahr 2022 um 11 Prozent und 2023 um 14 Prozent. „Dieses Wachstum ist darauf zurückzuführen, dass Nickel als Bestandteil von EV-Batterien verwendet wird“, sagt Alexandra Symeonidi von William Blair. „Auch die Zusammensetzung der Nickelnachfrage hat sich verändert. Der Anteil sauberer Energien an der Gesamtnachfrage ist von 6 Prozent im Jahr 2017 auf 16 Prozent gestiegen.“
Dr. Guido Birkner ist Chefredakteur von dpn – Deutsche Pensions- und Investmentnachrichten. Seit dem Jahr 2000 ist er für die F.A.Z.-Gruppe tätig. Zunächst schrieb er für das Magazin „FINANCE“, wechselte dann als Studienautor 2002 innerhalb des F.A.Z.-Instituts zu den Branchen- und Managementdiensten, später zu Studien und Marktforschung. Von 2014 bis 2020 verantwortete er redaktionell den Bereich Human Resources in der F.A.Z. BUSINESS MEDIA GmbH. Seit Juli 2019 gehört er der dpn-Redaktion an.

