Nachhaltiges Investieren wird für Investoren zunehmend wichtiger. Standards und Maßstäbe, anhand derer nachhaltiges Handeln gemessen wird, gibt es in der Finanzbranche viele: angefangen bei ESG (Environment, Social and Governance) und SRI (Socially Responsible Investing) bis hin zu Impact Investing oder SDGs (Sustainable Development Goals). Zwar sind die Begriffe vielfältig – was zunehmend auch für Verwirrung sorgt – die Zielsetzung aber ist die gleiche: Soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Nachhaltigkeit stärken und fördern.
Dr. Stefan Bund, Partner bei SDG Investments, erläutert, wie er die Strategien voneinander abgrenzt: „Der SDG-Ansatz verfolgt nicht das Ziel “Do no harm!”, sondern ganz konkret das Ziel “Do good!” Somit geht es konkret darum, Gutes zu tun und nicht nur passiv Schäden zu vermeiden.“
Das digitale Corporate Finance-Haus aus Frankfurt hat sich die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen nicht nur in den Namen gesetzt. Jedes Finanzierungs- und Anlageprodukt seiner Matching-Plattform verfolgt mindestens eines der 17 globalen Ziele, die sich die Vereinten Nationen vor fünf Jahren gesetzt haben, etwa bezahlbare und saubere Energie, menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, nachhaltige Städte und Gemeinden, verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster und Maßnahmen zum Klimaschutz.
„Da die SDGs breiter gefasst sind als die ESG-Kriterien, ergibt sich hierdurch ein vielfältiges Anlagespektrum. Deshalb bilden die SDGs für uns den zentralen Ordnungsrahmen. Und unser Ziel ist es letztendlich, die SDGs investierbar zu machen und Projektinitiatoren und Geldgeber zusammenzubringen.“
Dr. Stefan Bund, Partner bei SDG Investments
Den Anfang hat SDG Investments mit der Vermietung von Musikinstrumenten an Privatpersonen und Musikschulen im Jahr 2015 gemacht. Finanziert wurden und werden bis heute die Leihinstrumente mit dem Erlös aus der besicherten Anleihe. Über die Jahre sind viele Projekte hinzugekommen, etwa Fahrradverleih-Systeme in Deutschland, mobile Solarcontainer für Afrika oder die Paranuss-Produktion in Bolivien „Seit dem Start unserer Plattform Ende 2017 konnten wir bereits ein Platzierungsvolumen von 200 Millionen Euro realisieren“, sagt Bund.
Jedes Finanzprodukt wird auf seine Auswirkung auf die SDGs überprüft
Jedes Produkt, das auf der Plattform angeboten wird, wird im Vorfeld von einer Nachhaltigkeitsratingagentur hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Tragfähigkeit sowie der Auswirkung auf die SDGs überprüft. Unmittelbar nach der Aufnahme des Finanzproduktes in die Datenbank erfolgt ein automatischer Abgleich der SDG Kriterien mit den SDG Anforderungen, die registrierte Investoren hinterlegt haben.
Institutionelle Investoren sollen so über die Plattform nachhaltige Kapitalanlagen finden, die ihren individuellen Anlagekriterien entsprechen. Gleichzeitig erhalten Projektinitiatoren und Anbieter nachhaltiger Kapitalanlagen einen strukturierten und gezielten Zugang zu Investoren. Auf diese Weise will das Unternehmen die Transparenz erhöhen und den Selektions- und Investitionsprozess für die zunehmend wachsende Assetklasse der nachhaltigen Kapitalanlage verbessern.

Bildquelle: United Nations