Die BNP Paribas hat mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) eine Vereinbarung über die Finanzierung von Windenergieprojekten unterzeichnet. Wie beide Seiten gestern mitteilten, umfasst die Vereinbarung eine Rückbürgschaft in Höhe von 500 Millionen Euro durch die EIB. Das wiederum ermöglicht der französischen Großbank, Bankgarantien in Höhe von einer Milliarde Euro zu gewähren.
EIB erhofft sich „Hebeleffekt“
Beide Seiten erhoffen sich von dem Deal einen „Hebeleffekt“. Durch die Rückgarantien der EIB könnten bis zu 8 Milliarden Euro in die realwirtschaftliche Finanzierung von Windparkprojekten, effizientere Lieferketten und die Netzinfrastruktur fließen. „Garantien, wie sie die EIB über dieses neue Finanzierungsinstrument bereitstellt, tragen zur Finanzierung wichtiger Projekte bei, die den grünen Wandel vorantreiben, die Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie stärken“, meint EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle.
Auch BNP Paribas hat sich ehrgeizige Klimaziele gesteckt. Bis 2030 soll der Anteil an „kohlenstoffarmer Energie“ im Finanzierungsportfolio im Bereich der Energieerzeugung auf 90 Prozent ansteigen. „Die Unterstützung der EIB ist in dieser Partnerschaft von unschätzbarem Wert. Sie gibt uns die Möglichkeit, unsere Strategie für den Übergang in ein kohlenstoffarmes Wirtschaftsmodell noch schneller umzusetzen“, sagt Yannick Jung, Head of Global Banking bei BNP Paribas.
Ardian mit neuem Großspeicherprojekt
Wichtig für die erfolgreiche Energie-Transition ist aber auch der stetige Aufbau der Speichermöglichkeiten (BESS). Denn nur so kann die Fluktuation in der Energieerzeugung in Flautenphasen ausgeglichen werden. Laut einer Studie, dem „SolarPower Europe’s 2024 Battery Energy Storage Outlook“, haben sich zwischen 2020 und 2023 die Speicherkapazitäten auf 63 Gigawattstunden versiebenfacht. Allein in Deutschland besteht laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bis 2037 ein Bedarf an Batterie-Klein- und Großspeichern mit Kapazitäten von insgesamt 94 Gigawatt.
Einen weiteren Schritt geht hier nun Ardian Investors, die am gestrigen Donnerstag bekannt gaben, zusammen mit der Investmentplattform eNordic Finnland ihr zweitgrößtes BESS-Projekt anzustoßen. Zusammen mit dem finnischen Bauentwickler Merus Power soll ab dem kommenden Quartal ein BESS mit 30 Megawattstunden Speicherkapazität entstehen. Das Geld stammt aus Ardians Clean Evergreen Funds (ACEEF). Begleitet wird das Projekt von der Datenanalyse-Plattform „OPTA“, die laut der Pariser Private-Equity-Gesellschaft dazu beiträgt, neue Investments zu unterstützen und das Management des Portfolios der erneuerbaren Energien zu optimieren. OPTA trackt laut Ardian die Performance von Erneuerbaren mit einer Gesamtkapazität von über drei Gigawatt.
Arrian Correns ist seit 2024 Redakteur bei dpn – Deutsche Pensions- und Investmentnachrichten. Seine ersten Schritte im Journalismus machte der studierte Staatswissenschaftler im Lokaljournalismus. 2023 wechselte er mit dem Volontariat im Fachverlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in den Finanzjournalismus. In dieser Zeit schrieb Arrian Correns auch für die dpn-Schwesterpublikationen „FINANCE Magazin“ und „Die Stiftung“. Arrian Correns befasst sich heute vor allem mit Themen der institutionellen Kapitalanlage und der Digitalisierung der Investmentbranche.

