Junge Menschen sorgen sich um Lebensstandard im Alter

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Eine aktuelle Umfrage des Anlegerbarometers von Union Investment zeigt: Die Sorge um die finanzielle Absicherung im Alter ist unter jungen Menschen in Deutschland weiterhin groß. Laut der repräsentativen Befragung von 1.006 Finanzentscheidenden in privaten Haushalten befürchten mehr als die Hälfte (53 Prozent) der 20- bis 29-Jährigen, im Alter von Armut betroffen zu sein. Nur ein Viertel dieser Altersgruppe fühlt sich finanziell gut für das Alter abgesichert, während die Werte bei den Älteren deutlich höher liegen. „Diese Bereitschaft, sich den finanziellen Herausforderungen im Alter bereits heute zu stellen und private Vorsorge dabei als zielführendes Instrument zu betrachten, zeigt, dass junge Menschen proaktiv an ihrer finanziellen Sicherheit arbeiten und sich der Bedeutung einer soliden Altersvorsorge bewusst sind“, betont Kerstin Knoefel, Leiterin Privatkunden bei Union Investment.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Präferenz für verschiedene Altersvorsorgeoptionen. Insgesamt bevorzugen 54 Prozent der Befragten das selbst genutzte Eigenheim als Altersvorsorge, gefolgt von Aktienfonds (24 Prozent) und der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) mit 7 Prozent. Bei Männern liegt der Anteil, die Aktienfonds als geeignete Altersvorsorge ansehen, mit 32 Prozent deutlich höher als bei Frauen (15 Prozent). Die bAV wird von Männern und Frauen nahezu gleich bewertet (jeweils 7 Prozent).

Kerstin Knoefel

Eine spannende Erkenntnis der jüngsten Erhebung: Die Präferenz für ein Eigenheim als Altersvorsorgemöglichkeit steigt mit zunehmendem Alter, während die für Aktienfonds sinkt. Dagegen zeigt sich mit Blick auf die Altersklassen bei der bAV ein unterschiedliches Bild, wie die Grafik zeigt. Im Vergleich zu anderen Vorsorgeformen bleibt die bAV jedoch auf einem moderaten Niveau, ist aber ein wichtiger Bestandteil im Vorsorgemix – insbesondere, da sie als ergänzende Säule zur gesetzlichen und privaten Vorsorge gilt. Hier zeigt sich aber, dass der Gesetzgeber noch viel Arbeit in der Verbreitung der bAV vorsich hat.

Die Studie verdeutlicht zudem, dass die Bereitschaft, heute weniger zu konsumieren, um für das Alter vorzusorgen, bei jungen Menschen besonders ausgeprägt ist: 61 Prozent der 20- bis 29-Jährigen sind dazu bereit. „Gerade die junge Generation hat Lösungen verdient, die ihnen dabei hilft, eine der größten Herausforderungen für ihren Wohlstand zu bewältigen. Dabei gilt die Regel, je früher man startet, umso kleiner sind die finanziellen Engpässe im Alter“, so Knoefel weiter. Daher sei die von der neuen Bundesregierung geplante Frühstartrente ein „so wichtiger Baustein“, um die Altersvorsorge in Deutschland verlässlicher zu machen.

Zusammenfassend zeigt das Anlegerbarometer, dass die betriebliche Altersvorsorge zwar noch nicht die Hauptrolle bei den bevorzugten Vorsorgeoptionen spielt, aber als Teil einer breit aufgestellten Altersvorsorge immer wichtiger wird – besonders vor dem Hintergrund wachsender Unsicherheiten und Sorgen um die finanzielle Zukunft im Alter.

Goran Culjak ist Redakteur bei dpn – Deutsche Pensions- & Investmentnachrichten. Davor arbeitete er bei PLATOW als Fachredakteur für Versicherung und Altersvorsorge und etablierte die Risikomanagementkonferenz. Der Diplom-Betriebswirt (FH) startete 2004 als Pressereferent bei Union Investment seine berufliche Laufbahn.

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