Oft kommt es am Kapitalmarkt zu Schwankungen in den Zins- und Inflationsraten, welche die Bewertung der ausstehenden Pensionsverbindlichkeiten erheblich beeinflussen. Ohne einen wirksamen Ausgleich durch die Aktivseite nimmt dies direkten Effekt auf die eigene Bilanz. Um diese Form der Bilanzvolatilität zu verringern, ist in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) ein hoher Ausfinanzierungsgrad und eine Harmonisierung der Aktiv- und Passivseite sinnvoll. Hier eignen sich sehr lange Anleihen, oft von staatlichen Emittenten, allerdings mit geringerer Rendite. Eine Alternative oder Ergänzung bieten Unternehmensanleihen, die durch ihren höheren Ertrag die Kapitalunterlegung reduzieren und es auf der Aktivseite erlauben, unterschiedliche Aspekte wie Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Zudem kann durch eine Beimischung von Zins- und Inflationsderivaten gezielt die Bilanzvolatilität solcher Anlagen verringert werden.
Besondere Aufmerksamkeit gebührt dabei dem Risikoaufschlag von Emittenten aus dem Unternehmensbereich gegenüber staatlichen Emittenten. Dieser ist der höheren, bonitätsbedingten Unsicherheit geschuldet und kann sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und in Rezessionen temporär negativ auf die Bewertungsentwicklung von Anleihen auswirken. Im historischen Rückblick zeigt sich über einen längeren Zeitraum betrachtet, dass es in den letzten zwei Jahrzehnten keine Phase gab, in welcher der Mehrertrag von Unternehmensanleihen diese Effekte nicht überkompensiert hätte. Betrachtet man den Index für Euro-IG-Unternehmensanleihen, so zeigte sich seit dem Jahr 2000 ein Mehrertrag von etwa einem Prozent per annum gegenüber Staatsanleihen mit vergleichbaren Laufzeiten. Bei länger laufenden Indizes (10+ Jahre) liegt der Renditeaufschlag weiterhin bei +0,5 Prozent p. a.
