„Auch wenn die Niedrigzinsphase in Europa nun beendet ist, wird das niedrige Rechnungszinsniveau noch lange Zeit wie Blei auf den Pensionsverpflichtungen deutscher Unternehmen lasten“, beschreibt Heiko Wunderlich, Head of Institutional Business Development Germany & Austria bei Allianz Global Investors, ein immer größer werdendes Problem, dem sich viele Firmen ausgesetzt sehen. Zwar stellten Unternehmen seit geraumer Zeit ihre leistungsorientierten auf beitragsorientierte Pensionszusagen um, doch eine wirtschaftlich und rechtlich befreiende Auslagerung bestehender Pensionsverpflichtungen auf eine Rentnergesellschaft – im angelsächsischen Raum sind solche Pension Buyouts bereits weit verbreitet – gehe einen Schritt weiter. Denn dadurch lassen sich die mit den Pensionsverpflichtungen zusammenhängenden rechtlichen, bilanziellen und wirtschaftlichen Risiken auslagern.
Um Unternehmen in Deutschland ein maßgeschneidertes Angebot zur Übertragung von Pensionsverpflichtungen auf solch eine externe Rentnergesellschaft zu unterbreiten, sind Allianz GI und die Deutsche Betriebsrenten Holding (DBR Holding) eine strategische Kooperation eingegangen. Der einzige Betriebszweck der gemeinsamen Rentnergesellschaft bestehe darin, auf Basis einer angemessenen Finanzausstattung die übertragenen Rentenansprüche zu bedienen. Die DBR Holding fungiere dabei als alleinige (Risiko-)Trägerin von Rentnergesellschaften und konzentriere sich auf die langfristige Sicherung, Verwaltung und Erfüllung der übertragenen Pensionsverpflichtungen. Allianz GI unterstütze bei der Ermittlung des notwendigen Finanzierungsbedarfs sowie der Ableitung von Langlebigkeits- und Kapitalmarktannahmen. Darüber hinaus bringe die Versicherungstochter das firmeneigene Know-how in Sachen Kapitalanlage ein und sorge über die Einbindung der Allianz Treuhand für die Insolvenzsicherung und Zweckbindung des zur Ausfinanzierung der Pensionsverpflichtungen zur Verfügung stehenden Vermögens.
Die DBR Holding wurde mit dem Ziel gegründet, Unternehmen die rechtlich und wirtschaftlich befreiende Abgabe der Risiken und Ansprüche aus leistungsorientierten Versorgungszusagen zu ermöglichen und dabei gleichzeitig die Position der ehemaligen Mitarbeiter als Leistungsempfänger schon heute zu sichern und zu verbessern. „Durch die Partnerschaft mit AllianzGI stellt sich erstmals ein führender Vermögensverwalter hinter das Modell der externen Rentnergesellschaft und unterstreicht damit ein grundlegendes Engagement zur Entwicklung dieser Pension Buyout-Lösung am deutschen Markt“, so Thomas Bloch, Geschäftsführer der DBR Holding.
„Mit der DBR Holding als Risikoträger, der umfassenden Altersvorsorgekompetenz von AllianzGI und der Einbindung der Allianz Treuhand haben wir für die Rentnergesellschaft eine Governance-Struktur geschaffen, die in Deutschland einzigartig ist“, kommentiert Michael Seedorff, Managing Director Allianz Corporate Pension Advisors bei Allianz GI, die Kooperation. „Neben dem unmittelbaren Vorteil der vollständigen Entlastung von Pensionsverpflichtungen bietet das gemeinsame Angebot von DBR Holding und AllianzGI Unternehmen eine auf langfristige Stabilität ausgerichtete Umsetzung der Übertragung auf eine externe Rentnergesellschaft.“
Dirk Popielas, Geschäftsführer der DBR Holding, ergänzt: „Mit der Kooperation zweier starker Partner gelingt es nun, ein Instrument für Unternehmen in Deutschland zu schaffen, die Altzusagen der betrieblichen Altersversorgung in dauerhaft sichere Hände zu geben. Die Unternehmen gewinnen dadurch Gestaltungsfreiräume für die anstehenden Weiterentwicklungen ihrer Geschäftsmodelle.“
Patrick Daum ist Chef vom Dienst bei dpn-online. Er berichtet über alle Themen rund um das institutionelle Asset Management.

