Das sind die besten Schweizer Aktien der letzten 20 Jahre

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moneyland.ch hat in einer neuen Studie Einzelwerte aus dem Swiss Performance Index (SPI) analysiert. Der Online-Vergleichsdienst hat dazu historische Performance-Daten von Morningstar für die vergangenen 20 Jahre ausgewertet. Grundlage für die Analyse waren die aktuellen Titel im SPI, der als Abbild des Schweizer Aktienmarkts gilt. Stichtag war der 28. Februar 2022. Berücksichtigt wurden sowohl Kursgewinne als auch Dividendenzahlungen und andere Kapitalereignisse. Demnach brachten die analysierten SPI-Titel ihren Besitzerinnen und Besitzern im Schnitt (arithmetisches Mittel) knapp 509 Prozent Gewinn. Das heisst: Aus einer Investition von 1000 Franken wurden mehr als 6000 Franken. Bei der Hälfte der untersuchten Aktien (Median) lag der Gewinn bei rund 274 Prozent oder mehr. Diese Durchschnittswerte gelten allerdings nur für Titel, die heute noch an der Schweizer Börse kotiert sind; Aktien von Firmen, die in den vergangenen 20 Jahren Konkurs gingen, oder anderweitig dekotiert wurden, sind in der Analyse nicht berücksichtigt.

Aktionäre erzielten bis zu 6400 Prozent Gewinn

Von den analysierten SPI-Titeln erzielten 14 Prozent innert 20 Jahren Gewinne im vierstelligen Prozentbereich. Anlegerinnen und Anleger konnten mit diesen Aktien ihr Kapital mehr als verzehnfachen. Am meisten profitierten die Besitzerinnen und Besitzer von Swissquote-Aktien: Sie brachten über 20 Jahre einen Gewinn von 6394 Prozent. Wer also 2002 mit 100 Franken bei Swissquote eingestiegen ist, hat heute fast 6500 Franken. «An den Top-Performern sieht man deutlich, dass es relativ wenige Titel sind, welche die durchschnittliche Performance stark nach oben drücken», merkt Felix Oeschger, Studienleiter und Analyst bei moneyland.ch, an. Ohne die besten fünf Aktien würde die durchschnittliche Performance der letzten 20 Jahre nicht 509 Prozent, sondern nur 353 Prozent betragen. «Das ist ein Argument für eine breite Diversifikation», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. «Denn niemand weiss im Voraus, welche Aktien zu den Besten gehören werden.»

Manche Titel fuhren hohe Verluste ein

Insgesamt konnten 34 Prozent der Aktien-Titel ihren Wert inklusive Dividenden innert 20 Jahren mindestens verfünffachen. Zwei Drittel der Titel schafften mindestens eine Verdoppelung. 88 Prozent der SPI-Titel, für die Daten vorliegen, haben ihren Besitzerinnen und Besitzern von Februar 2002 bis Februar 2022 insgesamt Gewinne gebracht. Einige heute noch gehandelten Aktien mussten hingegen teils heftige Verluste hinnehmen. Allen voran die Luftfahrt-Firma Perfect Holding: Wer vor 20 Jahren in dieses Unternehmen investiert hat, hat bis im Februar 2022 fast das gesamte Geld verloren. Andere sind sogar ganz dekotiert worden und deshalb nicht in der Auswertung enthalten.

Bei 7 Prozent der Aktien-Titel war nach 20 Jahren nur noch die Hälfte des investierten Kapitals oder noch weniger übrig. Aber immerhin mussten insgesamt lediglich 12 Prozent der Titel, die heute noch gehandelt werden, innert 20 Jahren Verluste hinnehmen.

Anlagehorizont kann den Gewinn bestimmen

Aber wie sieht es über kürzere Zeiträume aus? moneyland.ch hat auch die Gewinne und Verluste über die vergangenen zehn, fünf und drei Jahre, sowie über die letzten zwölf Monate analysiert. «Selbst einige der grössten langfristigen Gewinner mussten über kürzere Zeiträume Verluste hinnehmen», erklärt Studienleiter Oeschger.

Umgekehrt konnten auch langfristige Verlierer zeitweise Gewinne verbuchen. Wer diese Aktien zum richtigen Zeitpunkt kaufte beziehungsweise verkaufte, konnte also selbst mit Titeln stark profitieren, die über 20 Jahre insgesamt kaum Gewinne oder sogar Verluste verzeichneten.

Industrie-Titel erzielten hohe Renditen

Ein Blick auf die verschiedenen Branchen zeigt, dass insbesondere in den Sektoren Basismaterialien, Industrie und Konsumgüter über die vergangenen 20 Jahre durchschnittlich hohe Renditen zu erzielen waren. Allerdings ist beim eher kleinen Sektor Basismaterialien zu bedenken, dass der Überflieger Sika dort stark ins Gewicht fällt. Durchschnittlich waren zwar fast 900 Prozent Gewinn innert 20 Jahren möglich – die Hälfte der Titel in dieser Kategorie warfen jedoch nur 174 Prozent oder weniger Gewinn ab. «Das ist zwar immer noch fast eine Verdreifachung des Kapitals, aber im Vergleich zu den Renditen in anderen Sektoren bescheiden», kommentiert Oeschger.

Finanzdienstleister performten schlecht

Am niedrigsten waren die Gewinne in den Sektoren Finanzdienstleistungen und Kommunikationsdienste. Die Hälfte der untersuchten Titel im Finanzsektor lag bei 164 Prozent oder weniger. In der Kommunikationsbranche konnte die Hälfte der Aktien nicht mehr als 70 Prozent Rendite innert 20 Jahren erzielen. Besonders Aktien von Grossbanken wie Credit Suisse und UBS schnitten in den vergangenen 20 Jahren schlecht ab. Die durchschnittliche Rendite wird bei den Finanzdiensten jedoch von den erfolgreichen Kantonalbanken, der Nationalbank sowie dem Überflieger Swissquote gestützt.

Banken zogen den SMI herunter

moneyland.ch hat neben dem breiteren SPI auch die Aktien im Swiss Market Index (SMI) analysiert. Von den 20 grössten Schweizer Firmen, die aktuell den SMI bilden, konnten fast alle Aktien ihren Wert innert 20 Jahren mindestens verdoppeln. Die einzigen SMI-Titel, die innert 20 Jahren Verluste schrieben, waren Credit Suisse und UBS. Immerhin: Wer erst kürzlich UBS-Aktien kaufte, konnte Gewinne verbuchen. Bei der Credit Suisse hingegen resultierte in sämtlichen Vergleichszeiträumen ein Verlust. Der grösste SMI-Gewinner ist der Baustoffkonzern Sika, der auch im SPI die zweitbeste Performance aufweisen kann.

Aktien aus nur drei Sektoren rentierten überdurchschnittlich

Auffällig bei der Branchenübersicht: Lediglich die Aktien aus drei Sektoren, namentlich Basismaterialien, Industrie und Konsumgüter, konnten innert 20 Jahren im Schnitt mehr als 500 Prozent Gewinn verbuchen. Die restlichen fünf Sektoren liegen jeweils unter dem für alle SPI-Titel berechneten Gesamtdurchschnitt von 509 Prozent Gewinn über 20 Jahre.

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