Marktschwankungen drücken Performance der Pensions- und Vorsorgekassen

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Die Volatilität auf den internationalen Finanzmärkten hat sich im zweiten Quartal 2025 erneut auf die Entwicklung der österreichischen Einrichtungen der betrieblichen Altersvorsorge ausgewirkt. Wie aus den aktuellen Quartalsberichten der Finanzmarktaufsicht (FMA) hervorgeht, blieb das von den Pensionskassen verwaltete Vermögen mit 28,6 Milliarden Euro praktisch stabil. Kurskorrekturen an den Aktienmärkten führten jedoch zu einer negativen Anlageperformance von -0,12 Prozent. Die Zahl der Anwartschafts- und Leistungsberechtigten erhöhte sich um 0,6 Prozent auf rund 1,12 Millionen, davon beziehen 155.327 Personen – knapp 14 Prozent – bereits laufende Pensionsleistungen. In der Asset Allocation dominierten wie bisher Aktien (40,6 Prozent) und Schuldverschreibungen (31,5 Prozent), ergänzt durch Immobilien (6,0 Prozent), Guthaben bei Kreditinstituten (7,0 Prozent), Darlehen (2,7 Prozent) sowie sonstige Vermögenswerte (12,1 Prozent). Das Vermögen ist zu rund 30 Prozent in Fremdwährungen investiert, wovon ein Großteil währungsabgesichert wird.

Die betrieblichen Vorsorgekassen („Abfertigung neu“) verzeichneten dagegen einen deutlichen Zuwachs. Das verwaltete Vermögen stieg bis Ende Juni auf einen Rekordstand von 22,0 Milliarden Euro, was einem Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht. Begünstigt durch eine geringere Aktienquote gegenüber den Pensionskassen erzielten die BVK im Quartal eine positive Performance von 0,73 Prozent und liegen damit im ersten Halbjahr 2025 mit +0,34 Prozent im Plus. Die Zahl der Anwartschaftsberechtigten stieg leicht auf rund 11,29 Millionen (inklusive Mehrfachanwartschaften). In der Portfoliostruktur dominieren wie gewohnt Anleihen mit 64,6 Prozent sowie Aktien mit 16,2 Prozent, ergänzt um Immobilien (5,4 Prozent), Kredite (5,8 Prozent), Guthaben bei Kreditinstituten (4,6 Prozent) und Sonstiges (3,3 Prozent).

Ergänzend weist die FMA erstmals Kennzahlen zur Kostensituation beider Systeme aus. Bei den Pensionskassen reicht die Bandbreite der von den Berechtigten getragenen direkten Kosten (z. B. Verwaltungsvergütungen) von 0,2 bis 0,9 Prozent des Vermögens; im Schnitt lag der Wert 2024 bei 0,4 Prozent, was Gesamtkosten von 103,3 Millionen Euro entspricht. Auch die Aufwendungen der Kassen bewegen sich mit 0,2 bis 0,8 Prozent in ähnlichen Größenordnungen. Bei den Vorsorgekassen fallen die direkten Vergütungen höher aus: sie betrugen durchschnittlich 0,8 Prozent (Bandbreite: 0,6 bis 0,9 Prozent) bzw. insgesamt 175,5 Millionen Euro. Die Aufwendungen bewegen sich hier zwischen 0,3 und 0,7 Prozent (Durchschnitt 0,5 Prozent).

Damit zeigt sich: Während die Vorsorgekassen weiter von stabilen Kapitalzuflüssen profitieren, sind die Pensionskassen deutlich stärker der Marktvolatilität ausgesetzt – allerdings bei im historischen Vergleich soliden langfristigen Durchschnittsergebnissen von 2,7 Prozent per anno über zehn Jahre.

Goran Culjak ist Redakteur bei dpn – Deutsche Pensions- & Investmentnachrichten. Davor arbeitete er bei PLATOW als Fachredakteur für Versicherung und Altersvorsorge und etablierte die Risikomanagementkonferenz. Der Diplom-Betriebswirt (FH) startete 2004 als Pressereferent bei Union Investment seine berufliche Laufbahn.

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