Im jährlichen „Mercer Cost of Living City Ranking“ werden die Lebenshaltungskosten in verschiedenen Städten erfasst. Diese Daten dienen Unternehmen und Regierungen als Grundlage, um individuell angepasste Vergütungsstrategien für ihre international entsandten Mitarbeitenden (Expatriates) zu gestalten. Die teuerste Stadt in diesem Jahr ist immer noch Hongkong, während Zürich von Singapur überholt wurde. Unter den Top Ten sind auch fünf europäische Städte, die ersten vier liegen – wenig überraschend – in der Schweiz. Weitere kostspielige europäische Städte sind Kopenhagen, London, Wien und Amsterdam. In Deutschland sind Berlin, München und Frankfurt am teuersten, während Leipzig und Nürnberg am günstigsten sind.
Herausforderungen für Unternehmen in Zeiten von Krisen und Remote Work
Die Weltwirtschaft bleibt 2023 vom Krieg in der Ukraine und der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Aggressive geldpolitische Maßnahmen und wirtschaftliche Unsicherheit bremsen das Einkommenswachstum und erhöhen die Arbeitslosigkeit. Hohe Inflation und Wechselkursschwankungen beeinflussen sowohl Gehälter und Ersparnisse international mobiler Arbeitnehmer als auch die Kosten von Expatriate-Einsätzen. Die Verbreitung von Remote Work veranlasst multinationale Arbeitgeber zudem, ihre Personalplanung und Zusammenarbeit zu überdenken.
Die Standortattraktivität für Expatriates und Unternehmen hängt aber nicht nur von den Kosten, sondern auch von der allgemeinen Lebensqualität einer Stadt ab. Naturkatastrophen, politische Unruhen und Infrastruktur spielen ebenfalls eine Rolle. Städte und Länder weltweit streben danach, internationale Unternehmen und Expatriates anzuziehen. Der Schlüssel dazu: hohe Lebensqualität zu angemessenen Lebenshaltungskosten. Aber auch die Unternehmen sind gefragt: Flexibilität, effektive Führung globaler Mitarbeitender und der Umgang mit Remote-Arbeitenden sind die Themen der Stunde.