„Das Fiduciary Management hat sich sehr erfolgreich entwickelt“

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
LinkedIn
URL kopieren
E-Mail
Drucken

Licht in alle Bereiche der Investmententscheidungen zu bringen, mit diesem Anspruch hat Uwe Rieken im Jahr 2003 Faros gegründet. „In der beschaulichen Welt der institutionellen Kapitalanlage hat sich schon damals abgezeichnet, dass mehr Professionalität die einzige Antwort auf anspruchsvolle Kapitalmärkte und wachsende Regulationsanforderungen sein kann,“ sagte er auf einer Presseveranstaltung zum 20-jährigen Jubiläum des Beratungshauses. „Heute, 20 Jahre und einige Finanzmarktkrisen später, gibt es nur wenige institutionelle Investoren, die auf professionellen Support verzichten wollen.“ Gleichzeit herrscht am deutschen Markt eine Menge Aufholpotenzial. Denn nur 25 Prozent des Neugeschäfts institutioneller Investoren wird über Consultants vergeben. Zum Vergleich: In Großbritannien sind es 93 Prozent.

Wenig verwunderlich, dass in den vergangenen 20 Jahren die großen angelsächsischen Wettbewerber den Weg nach Deutschland gefunden haben. Für Faros habe sich dadurch aber kaum etwas verändert, berichtet Rieken auf dpn-Nachfrage. Denn die Frankfurter zählen überwiegend kleine und mittelgroße berufsständische Versorger, Stiftungen oder kirchliche Investoren zu ihren Kunden. Keiner seiner Kunden sei in den vergangenen 20 Jahren zur angelsächsischen Konkurrenz abgewandert. „Im Gegenteil: Wir konnten sogar drei Kunden von ihnen gewinnen“, sagt Rieken nicht ohne Stolz. Besonders mit der offenen und freien Architektur könne Faros punkten. Die großen, internationalen Häuser hätten häufig eine sogenannte „Longlist“ von Asset Managern, die sie ihren Kunden anbieten können. „Wir können je nach Bedarf auch andere Manager auswählen.“

Besonders unter den kleinen und mittelgroßen Investoren nehme angesichts gestiegener Regulierungsanforderungen die Nachfrage nach den Diensten der Consultants im Rahmen eines Treuhandverhältnisses zu, das als Fiduciary Management oder Outsourced CIO (OCIO) bezeichnet wird. Zwar gebe es bislang keine zuverlässigen Daten für den deutschen Markt. Weltweit aber ist das Volumen von Kapitalanlagen im Fiduciary Management von 941 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 auf 1,96 Billionen US-Dollar im Jahr 2020 angewachsen. „Fiduciary Management ist die komplette Beratungsdienstleistung aus einer Hand“, erläutert Rieken. Faros war in diesem Bereich Vorreiter und 2010 der erste deutsche Consultant, der einen durch die BaFin regulierten Fiduciary Manager gegründet hat. Der Vorteil für Investoren: Vermögensallokation, Anlageauswahl, Portfolio- und Risikomanagement, Berichterstattung und Kommunikation sowie Compliance und rechtliche Aspekte lassen sich ausgliedern und Prozesse durch die schnellere Umsetzung getroffener Entscheidungen beschleunigen. Das spart Kosten. Zudem profitiere der Investor von der Verhandlungsmacht des Fiduciary Managers. „Das Fiduciary Management hat sich sehr erfolgreich entwickelt“, so Rieken. „Wir haben mehr als zwei Milliarden Euro in der Dauermandatierung.“

Patrick Daum ist Chef vom Dienst bei dpn-online. Er berichtet über alle Themen rund um das institutionelle Asset Management.

LinkedIn
URL kopieren
E-Mail
Drucken