Die Run-off-Plattform Vedra hat rund 800 Pensionsverbindlichkeiten der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank (HAL) erworben. Das gab das Unternehmen am gestrigen Mittwoch bekannt. Im Zuge des Buy-outs wird Vedra zunächst eine eigens von HAL gegründete Rentnergesellschaft übernehmen. Über einen möglichen Deal berichtete dpn bereits Ende 2024, als Vertreter beider Unternehmen ihre Pläne zur Übernahme auf der Fachmesse des F.A.Z.-Fachverlags „Structured Finance“ verkündeten.
Die aus dem Buy-out resultierenden Verbindlichkeiten werden im Zuge des Prozesses innerhalb einer CTA verwaltet. Dies soll die „zweckgebundene Verwendung des Treuhandvermögens gewährleisten“, so Vedra weiter. Die Käufer hätten einen „im internationalen Vergleich üblichen Eigenkapitalbetrag“ in der Rentnergesellschaft, heißt es weiter. Der vorläufige Plan, der auf der Structured Finance vorgestellt wurde, sah einen Vedra-Eigenkapitalanteil von 5 Prozent vor. (Siehe Abbildung).

Die „Skin in the Game“ soll die Interessensübereinstimmung sicherstellen und ist für LAM-Vorstandsvorsitzenden Michel Bentlage ein Grund für die Entscheidung zugunsten von Vedra: „Uns haben vor allem die finanzielle Sicherheit, die langjährige Erfahrung in der operativen Führung einer Rentnergesellschaft und der dem internationalen Standard entsprechende Eigenkapitalbeitrag der Vedra als Risikoträger überzeugt.“
Die HAL bleibt unterdessen über ihre 100-prozentige Asset-Management-Tochter „LAM“ in der Kapitalanlage involviert. LAM fungiert als externer Manager für die liquiden Assets. Begründet wird dies mit der „umfassenden Erfahrung“ der LAM im Management cashflow-orientierter Investments. Die Anlage des Treuhandvermögens übernehmen unterdessen externe Asset-Manager unter dem Dach des Spezialfonds der Vedra.
Laut eigenen Angaben managt Vedra Pensionspläne von mehr als 5000 Anspruchsberechtigten. Insgesamt belaufen sich die Zahlungsverpflichtungen auf mehr als 150 Millionen Euro.
Arrian Correns ist seit 2024 Redakteur bei dpn – Deutsche Pensions- und Investmentnachrichten. Seine ersten Schritte im Journalismus machte der studierte Staatswissenschaftler im Lokaljournalismus. 2023 wechselte er mit dem Volontariat im Fachverlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in den Finanzjournalismus. In dieser Zeit schrieb Arrian Correns auch für die dpn-Schwesterpublikationen „FINANCE Magazin“ und „Die Stiftung“. Arrian Correns befasst sich heute vor allem mit Themen der institutionellen Kapitalanlage und der Digitalisierung der Investmentbranche.

