Starke Konsolidierung am Verwahrstellenmarkt

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Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Depotbanken im Sommer 2026 die Marke von 3 Billionen Euro für in Deutschland aufgelegte Fonds knacken werden. In diesem Jahr war es knapp nicht so weit: Das Vermögen stieg zum 30. Juni um 105 Milliarden Euro auf 2,94 Billionen Euro – ein Zuwachs von 3,7 Prozent innerhalb von zwölf Monaten.

Auffällig ist, dass sich mit über 2 Billionen Euro mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der verwahrten Assets auf die fünf größten Häuser BNP Paribas, State Street Bank, DZ Bank, HSBC Continental Deutschland und DekaBank entfallen. An BNP Paribas führt dabei kein Weg vorbei, die Franzosen thronen weiterhin mit großem Abstand an der Spitze. Sie verwahren 699 Milliarden Euro und damit fast ein Viertel (23,8 Prozent) des gesamten Vermögens. Zum Vergleich: Das ist mehr, als DZ Bank und HSBC – die Nummern 3 und 4 im Land – gemeinsam verwahren.

Deutlich wird in der vom BVI und dem Praxisforum Deutschland erstellten Statistik zudem die schon häufig angesprochene Konsolidierung am Verwahrstellenmarkt. Entfällt das heute verwahrte Vermögen auf 29 Häuser in Deutschland, waren es vor zehn Jahren, zum 30. Juni 2015, noch 45 – ein Rückgang um gut ein Drittel. Doch während die Anzahl der Player gesunken ist, ist das von ihnen verwahrte Vermögen um 71 Prozent gewachsen. Der Hauptteil davon liegt weiterhin in offenen Wertpapierfonds (2,76 Billionen Euro), die von 26 Depotbanken betreut werden. Offene Sachwertefonds (308 Milliarden Euro, neun Banken) und geschlossene Fonds (56 Milliarden Euro, elf Banken) spielen eine eher untergeordnete Rolle.

Patrick Daum ist Chef vom Dienst bei dpn-online. Er berichtet über alle Themen rund um das institutionelle Asset Management.

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