Hedgefonds-Strategien im UCITS-Mantel haben sich 2022 als Stabilitätsanker in Portfolios erwiesen.

Der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und die stark steigenden Zinsen führten im vergangenen Jahr dazu, dass Aktien und Renten erstmals seit über 20 Jahren gleichzeitig zweistellige Negativrenditen verzeichneten. Besonders für institutionelle Investoren geht es in solch einem Marktumfeld darum, Verluste zu begrenzen. Dies gelang 2022 mit Liquid Alternatives, wie eine aktuelle Auswertung von Lupus alpha zeigt.

In fallenden Märkten Gewinne erzielen

Zwar konnten Anleger auch mit den Hedgefonds-Strategien im UCITS-Mantel unterm Strich keine Gewinne erzielen, jedoch lag die durchschnittliche Performance mit minus 1,49 Prozent nur leicht in der Verlustzone. Sie schnitten damit nicht nur besser ab als Aktien und Renten, sondern auch als nicht regulierte Hedgefonds. „Liquide Alternative Strategien haben sich 2022 als Stabilitätsanker in den Portfolios ihrer Investoren bewährt“, sagt Ralf Lochmüller, Managing Partner und CEO von Lupus alpha. „Mit ihrer häufig sehr flexiblen Ausrichtung sind viele Strategien weniger abhängig von der Marktrichtung. So konnten sie auch in fallenden Märkten profitieren und sich dem negativen Kapitalmarkttrend entziehen.“

Performance der Asset-Klasen im Verlgeich

Quelle: Lupus alpha

Dies gilt innerhalb der Asset-Klasse Liquid Alternatives vor allem für die Short-Strategie Alternative Dedicated Short Bias, die von stark fallenden Märkten profitiert und mit einem Zuwachs von 10,9 Prozent die beste Performance zeigte. Alternative Managed Futures, die marktunabhängig steigende wie auch sinkende Kurse für sich nutzen können, kamen auf starke 7,2 Prozent. Strategien, die wie Alternative Equity Leveraged hingegen gehebelt auf steigende Kurse setzen, gerieten mit minus 18,6 Prozent deutlich unter die Räder. Auch Alternative Currency Strategies verzeichneten empfindliche Verluste von 11,9 Prozent.

Performance-Vergleich alternativer liquider Strategien

Quelle: Lupus alpha

Institutionelle Investoren ziehen Mittel ab

Trotz der insgesamt guten Performance im schwierigen Marktumfeld flossen 2022 aus Liquid Alternatives netto 17,56 Milliarden Euro ab. Auffällig: Der überwiegende Anteil von fast zwei Dritteln (11,2 Milliarden Euro) wurde aus institutionellen Portfolios abgezogen. Die könnte daran gelegen haben, dass viele Investoren durch die hohen Verluste bei Aktien und Anleihen in den Risk-off-Modus geschwenkt sind. „Einige regulierte Investoren wie Pensionskassen mussten Liquiditätsanforderungen nachkommen und verkauften Anlagen, mit denen sie die geringsten Verluste realisieren konnten“, erläutert Lochmüller.

Innerhalb der Asset-Klasse verzeichneten die Fixed-Income-Strategien Alternative Credit Focus und Absolute Return Bond die höchsten Abflüsse mit 5,06 Milliarden beziehungsweise 3,39 Milliarden Euro. Allein die Strategie Alternative Equity Market konnte nennenswerte Zuflüsse in Höhe von 2,14 Milliarden Euro verzeichnen. Das Marktvolumen im Segment der in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen liquiden alternativen Strategien summierte sich zum Jahresende auf 262,9 Milliarden Euro.

Aktuelle Beiträge