Stephan Schnippe gehört zu den Pionieren bei der Finanzierung von Fußballtransfers. Mit dpn sprach der CEO von Score Capital darüber, wie die junge Asset-Klasse für institutionelle Anleger investierbar wird und warum sie aus seiner Sicht kein Risiko birgt.

Stephan Schnippe

Herr Schnippe, wie lässt sich in Fußballtransfers investieren?

Stephan Schnippe: Die großen Transfersummen, die es inzwischen gibt, werden in der Regel nicht auf einmal bezahlt, sondern in Raten. Mit Abschluss des Vertrags wird ein Teil der Transfersumme fällig. Der Restbetrag wird über mehrere Jahre abbezahlt. Wir kaufen diesen feststehenden Zahlungsanspruch an, abgezinst mit einer Gebühr, stellen dem verkaufenden Club des Spielers das Geld sofort zur Verfügung und erhalten dann das Geld inklusive Zinsen gemäß dem Transfervertrag vom kaufenden Verein zurück.

Das heißt, Sie schalten sich einfach dazwischen?

Stephan Schnippe: Genau – und machen darüber auch Transfers erst möglich. Denn das immer großvolumiger werdende Transfergeschäft wird dadurch natürlich liquider. Die Vereine können Zahlungsziele vereinbaren, aber wir gehen dazwischen und stellen dem verkaufenden Verein trotzdem die komplette Liquidität abzüglich unserer Kosten zur Verfügung.

Welches Interesse haben die Parteien an Ihnen als Zwischenpartner?

Stephan Schnippe: Das Interesse liegt beim Verkäufer. Denn der will sein Geld sofort haben. Der Käufer akzeptiert die Abtretung und die Zahlung an uns. Die Motivation kommt daher, dass der Verkäufer des Spielers sagt: Ich gebe zwar Zahlungsziele, kann dann aber zu Score Capital gehen und erhalte mein Geld abzüglich Zinsen sofort.

Das hilft dann vermutlich besonders weniger zahlungskräftigen Vereinen.

Stephan Schnippe: Es gibt natürlich viele Vereine, die das machen, um die Liquidität zu erhöhen. Andere Vereine verkaufen aus strategischen Gründen alle Forderungen, um das Kreditrisiko aus der Bilanz zu haben. So etwas passiert nicht unbedingt aus der Not heraus, sondern ist im Grunde ein aktives Treasury Management der Vereine.

Das vollständige Interview mit Stephan Schnippe lesen Sie in der aktuellen dpn.

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