Die Pensionsvermögen in den größten 22 Volkswirtschaften sind im vergangenen Jahr um rund 5 Prozent auf geschätzte 58,5 Billionen US-Dollar angewachsen. Das geht aus der aktuellen „Global Pension Assets Study“ hervor, welche das Recherchehaus „Thinking Ahead Institute“ (TAI) in Zusammenarbeit mit dem Beratungshaus WTW kürzlich veröffentlichte. Hierfür analysierte das TAI für insgesamt 22 Staaten sogenannte „Pension Assets“, also Vermögenswerte, die dazu dienen, allgemein Einkommen im Ruhestand zu erwirtschaften.
USA binden 65 Prozent der Pensionsvermögen
Das Kapitalvermögen konzentriert sich weiterhin stark auf einzelne Länder. Der Anteil der USA ist im Vergleich zum Vorjahr um einen weiteren Prozentpunkt auf 65 Prozent angestiegen. Zusammen mit Kanada, Japan und Großbritannien binden diese Länder sogar 82 Prozent der Pension Assets. In Deutschland ist das geschätzte Altersvorsorgekapital im vergangenen Jahr um 40 Milliarden US-Dollar auf 556 Milliarden US-Dollar geschrumpft.
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Große Unterschiede tun sich laut Studienmachern auch im Verhältnis der Assets zum Bruttoinlandsprodukt auf. Während in der Schweiz, Kanada, Australien, den Niederlanden und den USA dieses weit über der 100-Prozent-Marke liegen, liegt Deutschland mit rund 12 Prozent gerade einmal im hinteren Mittelfeld. Hinter Staaten wie Irland und Mexiko, aber vor anderen westeuropäischen Staaten wie Italien, Spanien und Frankreich.
Länderspezifische Aufteilung der Pensionspläne
Die sieben Länder mit den größten Pensionsvermögen (P7), die USA, die Schweiz, die Niederlande, Kanada, Japan, Australien und das Vereinigte Königreich, haben sich die Asset-Allokationen in den vergangenen fünf Jahren teilweise stark verändert. So ist in diesen Ländern allgemein der Anteil an Anleihen seit der Pandemie um 5 Prozentpunkte gestiegen, während der Anteil an Unternehmensbeteiligungen um 12 Prozentpunkte gefallen ist. Bezogen auf die einzelnen Länder tun sich jedoch deutliche Unterschiede auf. Während in Kanada sowohl der Anteil an Aktien als auch an Anleihen zugunsten von Alternatives gesunken ist, sind im Nachbarland USA die Anteile der Pensionsvermögen in beiden Asset-Klassen gewachsen.
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Keine großen Veränderungen innerhalb der P7-Länder zeigen sich unterdessen beim Verhältnis von Defined Benefit und Defined Contribution. Den höchsten Anteil von Defined Contribution finden sich weiterhin in Australien, wo diese knapp 90 Prozent der Pensionspläne ausmachen. Das gegenteilige Bild zeigt sich in Japan und den Niederlanden, wo Defined Benefits mehr als 90 Prozent der Altersvorsorge ausmachen.
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Systemische Risiken nehmen zu
Für das laufende Jahr mahnt das TAI, dass systemische Risiken weiterhin ein wachsames Vorgehen voraussetzen. Neben der Geopolitik beträfe dies auch Klimarisiken. „Dazu gehört die Anpassung der Strategien an die sich ändernden makroökonomischen Bedingungen – insbesondere Wachstum und Inflation, während gleichzeitig sichergestellt werden muss, dass die Investitionsentscheidungen mit den umfassenderen soziopolitischen und Umweltgegebenheiten abgestimmt sind“, so die Studienmacher.
Arrian Correns ist seit 2024 Redakteur bei dpn – Deutsche Pensions- und Investmentnachrichten. Seine ersten Schritte im Journalismus machte der studierte Staatswissenschaftler im Lokaljournalismus. 2023 wechselte er mit dem Volontariat im Fachverlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in den Finanzjournalismus. In dieser Zeit schrieb Arrian Correns auch für die dpn-Schwesterpublikationen „FINANCE Magazin“ und „Die Stiftung“. Arrian Correns befasst sich heute vor allem mit Themen der institutionellen Kapitalanlage und der Digitalisierung der Investmentbranche.

