Die Bilanzpositionen der Unternehmen und ihrer Pensionspläne waren im dritten Quartal relativ stark. Vermögenswerte wie auch Verbindlichkeiten gingen leicht zurück, so dass der Willis Towers Watson Pension Index stabil blieb.

Die Vermögenswerte in den Pensionsplänen von Schweizer Unternehmen gingen im dritten Quartal 2021 um 0,1 Prozent zurück. Da die Renditen auf Unternehmensanleihen geringfügig stiegen, entsprachen die Verbindlichkeiten ungefähr dem Rückgang der Vermögenswerte. Der Deckungsgrad, beziehungsweise das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen, blieb unverändert. Er betrug sowohl am 30. Juni als auch am 30. September jeweils 117,0 Prozent.

Pensionspositionen in den Bilanzen verbessern sich kontinuierlich

Die Diskontzinsen sind im dritten Quartal um etwa 4 Basispunkte gestiegen, was zu einem leichten Rückgang der Verbindlichkeiten führte. Dem stand ein ähnlicher Rückgang der Vermögenswerte gegenüber. Für die Unternehmen ist das gut: «Die kontinuierliche Verbesserung der Pensionspositionen in den Bilanzen seit September des vergangenen Jahres war für diese Unternehmen eine willkommene Nachricht», kommentiert Adam Casey, Head of Corporate Retirement Consulting bei Willis Towers Watson in Zürich, die Entwicklung. «Pensionsverpflichtungen gehören nicht zum Kerngeschäft der meisten Unternehmen. Sie ziehen es daher vor, wenn die Pensionen keine unnötige Volatilität in ihren Bilanzen verursachen», ergänzt er. Es sei daher sehr wichtig, sich der Pensionsverpflichtungen anzunehmen, und die Vermögenswerte mit den Pensionsverpflichtungen in Einklang zu bringen.

Märkte waren nervös

«Erstmals seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie im März 2020 war die Rendite einer typischen Schweizer Pensionskasse im dritten Quartal nicht erheblich positiv, sondern lag eher bei 0,0 Prozent; dies stand in deutlichem Gegensatz zur zwischenzeitlichen Hausse», sagt Michael Valentine, Investment Consultant bei Willis Towers Watson in Zürich. Während dieser Hausse seien die Märkte durch die hochstimulierenden Massnahmen der Zentralbanken unterstütz worden, ebenso wie durch solide wirtschaftliche Basiswerte und die Hoffnung auf Lösungen für die Pandemie. «Es scheint an den klaren Signalen der US-Notenbank gegen Ende September zu liegen, dass die Märkte aufgeschreckt wurden, da in naher Zukunft die ersten Schritte zur Reduzierung der Ankäufe von Vermögenswerten zu erwarten sind», fügt Valentine an. In der Folge seien die Anleihezinsen sprunghaft angestiegen und die Vermögenswerte der Schweizer Pensionskassen hätten im September etwa 2 Prozent an Wert verloren.

Pensionskassen sollten sich auf aktuelle Themen konzentrieren

Willis Towers Watson hat zu Beginn dieses Jahres drei wichtige Themen identifiziert, auf die sich Pensionskassen konzentrieren sollten: politische Veränderungen, der Aufstieg Chinas, und das Thema Nachhaltigkeit. «Alle diese Themen sind nach wie vor hochaktuell und haben potenziell erhebliche Auswirkungen auf das künftige Wirtschafts- und Finanzwachstum. Ihre Entwicklung sollte daher weiter beobachtet werden», rät Valentine.

Die verschiedenen Themen seien je nach Geografie, Marktsegment, Risikobudget und Zeithorizont von unterschiedlicher Relevanz, erläutert Valentine weiter: «Eine solide, auf kohärenten Anlageprinzipien beruhende Governance ist für die Zusammensetzung robuster Anlageportfolios deshalb unerlässlich. Gleichzeitig müssen die entsprechenden Entscheidungsstrukturen und -praktiken in der gesamten Organisation angenommen werden».

Der Pensionskassenindex wird vierteljährlich von Willis Towers Watson in deren Swiss Pension Finance Watch veröffentlicht und basiert auf dem International Accounting Standard 19 (IAS 19). Der Index stellt die quartalsweise Entwicklung des Ausfinanzierungsgrads unter IAS 19 dar, anstatt des sonst typischen Deckungsgrad schweizerischer Vorsorgepläne.

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