Die Unternehmensbilanzen der Schweizer Pensionskassen sind stark ins Jahr 2021 gestartet. Die Vermögenswerte der Pensionskassen wuchsen mit einer positiven Rendite von fast 4 Prozent weiter. Die Unternehmensanleihen erholten sich und bewegten sich ebenfalls von der 0-Prozent-Marke weg. Dank dieser beiden positiven Entwicklungen stehen die Unternehmensbilanzen am Ende des ersten Quartals 2021 so gut da wie noch nie seit der Einführung des Pensionskassenindex der Beratungsgesellschaft Willis Towers Watson. Der Deckungsgrad, also das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen, stieg um 7,9 Prozentpunkte an. Am 31. Dezember 2020 stand er noch bei 104,7 Prozent, am 31. März 2021 schon bei 112,6 Prozent.
Willis Towers Watson veröffentlicht den Pensionskassenindex vierteljährlich im „Swiss Pension Finance Watch“. Der Index basiert auf dem International Accounting Standard 19 (IAS 19), er stellt die quartalsweise Entwicklung des Ausfinanzierungsgrads unter IAS 19 dar, anstatt den sonst typischen Deckungsgrad der Schweizer Vorsorgepläne anzugeben.
Pensionsverpflichtungen von Unternehmen nehmen ab
Im ersten Quartal 2021 konnte der Abwärtstrend der zurückliegenden neun Monate bei den Diskontierungssätzen umgekehrt werden: Sie stiegen sprunghaft an. Im Laufe des ersten Quartals ging die Kurve der Diskontierungssätze etwas steiler nach oben. Dabei bedeutet die Erhöhung um 20 Basispunkte bei einer Dauer von 18 Jahren, dass die Unternehmen dank eines entsprechenden Rückgangs ihrer Verpflichtungen um etwa 3,5 Prozent eine Entlastung erfahren werden. Zugleich befinden sich die Diskontierungssätze weiterhin in einem historischen Tief. Ein grundsätzlicher Richtungswechsel ist noch nicht zu erkennen.
Adam Casey, Head of Corporate Retirement Consulting bei Willis Towers Watson in Zürich, sagt: „Der Hauptgrund für die allgemein starke Verbesserung der Pensionspositionen in den Unternehmensbilanzen im vergangenen Jahr ist die durchaus bemerkenswerte Erholung der Vermögenswerte seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie und der daraus resultierende Vermögensrückgang Anfang 2020.“ Er bemerkt weiter: „Typische Anlageergebnisse von Pensionskassen lagen in den vergangenen zwölf Monaten per 31. März 2021 bei satten plus 20 Prozent.“