Mehrere institutionelle US-Anleger klagten im vergangenen Jahr gegen Hedgefonds der Allianz-Tochter AGI wegen hoher Kursverluste im Frühjahr 2020. Laut den Klägern habe AGI die eigenen Investmentregeln gebrochen und so den Verlust noch vergrößert. Jetzt ermittelt auch das US-Justizministerium gegen Allianz. Schon seit Sommer 2020 untersucht die US-Börsenaufsicht SEC den Fall.
Die Allianz-Tochter Allianz Global Investors (AllianzGI) hat mehrere Fonds unter dem Namen „Structured Alpha Fonds“ aufgelegt. Diese investierten teilweise in hochspekulative Titel und versprachen eine Rendite von 2,5 bis 10 Prozent. Als die Märkte in Folge der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 einbrachen, erlitten die Fonds erhebliche Verluste. AGI schloss daraufhin zwei der Hedgefonds vollständig.
Pensionsfonds klagen gegen Allianz
Dagegen klagen seitdem einige US-Pensionsfonds. Zunächst reichte der amerikanische Pensionsfonds für Lehrer im Bundesstaat Arkansas (ATRS) Klage ein. 774 Millionen Dollar habe der Lehrerfonds durch die Hedgefonds von AGI verloren. Dem schlossen sich weitere Kläger wie beispielsweise der Fond der New Yorker Verkehrsbetriebe Metropolitan Transportation Authority, die amerikanische Krankenversicherungsorganisation Blue Cross Blue Shield und der Fonds der Lastwagenfahrer-Gewerkschaft Teamsters an.
Inzwischen summieren sich die Schadensersatzklagen auf 6 Milliarden Dollar. Allianz-Chef Oliver Bäte bezeichnete die aktuelle Situation rund um die Structured Alpha Fonds als „relevantes Risiko für zukünftige Finanzergebnisse der Allianz-Gruppe“. Das Unternehmen kooperiere mit dem US-Justizministerium sowie der US-Börsenaufsicht.