Pensionsvermögen der DAX-40-Unternehmen sinkt im Jahr 2022.

Ein Bericht von Mercer gibt Einblicke in das Pensionsvermögen der DAX-40-Unternehmen im Jahr 2022. Laut der Beraterfirma haben nahezu alle Anlageklassen im Jahr 2022 Kursverluste verzeichnet, was sich auch auf das Pensionsvermögen im DAX 40 ausgewirkt hat. Das Pensionsvermögen ist von 299 Milliarden Euro um etwa 50 Milliarden Euro auf etwa 248 Milliarden Euro gesunken.

Anstieg des Rechnungszinssatzes führt zu höherem Deckungsgrad

Die Verluste wurden durch den Anstieg des Rechnungszinssatzes abgemildert, sodass der bilanzielle Wert der Pensionsverpflichtungen nach IFRS ebenfalls deutlich gesunken ist – von 412 Milliarden Euro um etwa 120 Milliarden Euro auf etwa 290 Milliarden Euro.

Der Deckungsgrad der Pensionsverpflichtungen, der im Vorjahr mit 72 Prozent bereits einen hohen Stand erreicht hatte, ist damit auf einen neuen Höchststand von über 80 Prozent angestiegen. Das bedeutet, dass die Pensionsverpflichtungen der DAX-40-Unternehmen zu über 80 Prozent durch das Pensionsvermögen gedeckt sind.

 

Die Veränderungen in der Zusammensetzung des DAX 40 haben das Pensionsvermögen um etwa 6 Milliarden Euro erhöht. Allerdings haben die Zahlungen etwas höher als die neuen Zuwendungen gelegen, was zu einem Mittelabfluss von etwa 2 Mrd. Euro geführt hat. Die Kursverluste belaufen sich damit auf ca. 55 Mrd. Euro oder 18 Prozent.

Das Jahr 2022 begann zunächst recht positiv an den Kapitalmärkten, gestützt durch die weitreichenden Aufhebungen der Covid-19-Beschränkungen in den Industrieländern. Aufgrund sich stabilisierender Lieferketten und einer moderat anziehenden Geldpolitik wurde zu Jahresbeginn noch erwartet, dass sich die bereits erhöhte Inflation schnell wieder normalisieren würde. Allerdings dominierte ab Ende Februar der Angriff Russlands auf die Ukraine den Rest des Jahres, was zu einem starken Anstieg der Rohstoffpreise, anhaltenden Lieferkettenproblemen sowie einer geldpolitischen Straffung und einer sehr hohen Inflation führte.

Die Wachstumserwartungen sämtlicher Volkswirtschaften wurden im Laufe des zweiten Quartals heruntergeschraubt, und das Szenario „Rezession“ als reale Gefahr angesehen. Erst gegen Ende des Jahres hat sich die geldpolitische Straffung etwas verlangsamt, da nun davon ausgegangen wird, dass in den USA der Inflationspeak bereits überschritten und der Abwärtstrend eingeleitet ist.

Im Ergebnis wies das Jahr 2022 insbesondere eine schwache Performance der Aktienmärkte auf. So fiel der MSCI World TR Index um 12,3 Prozent, der MSCI Emerging Markets TR Index um 14,5 Prozent und der MSCI Europe TR Index um 8,9 Prozent. Die hohe Inflation und die expansive Geldpolitik führten zu Verlusten.

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