Die Versicherungsgesellschaften senken ihre Renditeerwartungen und schichten ihre Portfolios häufiger um.

Nur jede zweite Versicherungsgesellschaft geht davon aus, ihre angestrebten Renditen zu erreichen. Die Zuversicht hat im Vergleich zum Vorjahr von 61 auf 54 Prozent abgenommen. Mit Blick auf die nächsten fünf Jahre gehen 40 Prozent der Versicherer davon aus, dass ihre Jahresrenditen unter fünf Prozent sinken werden – gegenüber 22 Prozent im letzten Jahr. Zu diesem Resultat kommt die Schroders Institutional Investor Study 2018, für die 157 Versicherer mit einer Bilanzsumme von total 10 Billionen Dollar befragt wurden.

Zugenommen hat dagegen die Umschlagshäufigkeit in ihren Portfolios. Im Durchschnitt veräussern Versicherungsgesellschaften dieses Jahr 19 Prozent ihrer Portfolio-Positionen, verglichen mit 13 Prozent vor einem Jahr. Laut Carlos Böhles, Leiter institutionelles Geschäft bei Schroders in Frankfurt, setzt die Assekuranz verstärkt auf massgeschneiderte Lösungen und eine Diversifizierung zugunsten nicht börsengehandelter Kapitalanlagen. Sie wollen diese Assets in den nächsten 12 Monaten von derzeit 9 auf 11 Prozent erhöhen.

Fast drei Viertel der Kapitalanlagen werden gemäss Umfrage gegenwärtig aktiv gemanagt. Drei Faktoren beeinträchtigen die Performance besonders: Die Politik und das Weltgeschehen, höhere Zinssätze und der Rückgang des Weltwirtschaftswachstums. Als spezifische Probleme für die Kapitalanalage werden die Volatilität an den Aktienmärkten genannt, die Zinsänderungsrisiken und Kreditausfälle.

Was erwarten die Versicherer von den Asset Managern? Sie wollen zu 62 Prozent bessere risikogesteuerte Anlagelösungen. Widersprüchlich ist die Haltung zu nachhaltigen Kapitalanlagen. Im ersten Teil der Schroder-Studie, die bereits im September veröffentlicht wurde, bezeichnete eine Mehrheit der Versicherer die Nachhaltigkeit nicht als Kernkriterium. Gleichzeitig erwarten nun aber 73 Prozent der Versicherungsgesellschaften, dass nachhaltiges Investieren an Bedeutung zunehmen wird.

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