Guten Tag in die Runde. Das Asset-Liability-Management ist für Investoren oft der Ausgangspunkt für ihre Investment-Strategie. Wie gehen Sie dabei vor?
Sven Schuster: Wir sind als Postbeamtenkrankenkasse ein Konstrukt, das so in Deutschland wohl einzigartig ist. Dabei hat es für uns Vor- und Nachteile, dass unser Bestand geschlossen ist. Von Vorteil ist, dass die Passivseite sich gut projizieren lässt. Wir sind dadurch im ALM klar positioniert: Die Passivseite treibt die Aktivseite. Inzwischen nehmen wir passivseitig verstärkt eine Cashflow-Perspektive ein, bei der uns interessiert, wann die Zahlungsströme bedient werden, wie hoch sie sind und wie wir uns positionieren müssen, damit wir jederzeit unsere Verpflichtungen vollumfänglich bedienen können. In der Folge ergibt sich die Aktivseite aus der Passivseite. Im Wesentlichen beschäftigt uns hier, wie lange uns unsere Mittel noch zur Verfügung stehen und ob wir hier eine längere Duration in Kauf nehmen oder andere, durationsfreie Asset-Klassen integrieren können. Der Schwerpunkt liegt hier auf Aktien, die für uns ein Hauptrenditetreiber sind. Die ALM-Studie muss uns sagen, was wir aktivseitig tun können, um guten Gewissens ständig unseren Verpflichtungen nachkommen zu können.
