Private Kapitalmärkte im Umbruch

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
LinkedIn
URL kopieren
E-Mail
Drucken

Inmitten wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheit richtet sich der Fokus von Limited Partners (LPs) zunehmend auf resiliente Anlagestrategien. Wie das aktuelle Global Private Capital Barometer von Coller Capital zeigt, verlagert sich das Kapital in Richtung Privatkredite und Sekundärtransaktionen. Die Ergebnisse verdeutlichen: Marktteilnehmer stellen sich auf anhaltende Volatilität ein. Dies hat Folgen für Allokation, Manager-Auswahl und Liquiditätsmanagement.

Knapp die Hälfte der weltweit befragten LPs plant, die Allokation in Privatkredite in den kommenden zwölf Monaten zu erhöhen. Das bedeutet einen deutlichen Anstieg gegenüber 37 Prozent vor sechs Monaten.

Auch Sekundärtransaktionen gewinnen an Relevanz: 37 Prozent der Investoren wollen ihr Engagement ausbauen. Diese Entwicklung markiert einen klaren Trend zu defensiveren, liquiditätsnäheren Anlageformen.

Externer Inhalt von Datawrapper

Um externe Inhalte anzuzeigen, ist Ihre widerrufliche Zustimmung nötig. Dabei können personenbezogene Daten von Drittplattformen (ggf. USA) verarbeitet werden. Weitere Informationen.

Geopolitische Risiken bestimmen Portfolio

Der internationale Kapitalfluss wird zunehmend von politischen Unsicherheiten beeinflusst. 88 Prozent der LPs sehen geopolitische Faktoren in den kommenden drei Jahren als wesentliches Risiko für ihre Renditen.

Rund 44 Prozent der Befragten haben ihre Investment-Prozesse bereits angepasst, um solchen Risiken stärker Rechnung zu tragen. Die strategische Reaktion fällt dabei differenziert aus: Während klassische Private-Equity-Fonds leicht an Attraktivität verlieren, profitieren flexible Instrumente mit kürzeren Laufzeiten und besserer Planbarkeit.

Starker Sekundärmarkt, neue Manager im Aufwind

Das Transaktionsvolumen am globalen Sekundärmarkt für Private Equity belief sich im Jahr 2024 auf rund 160 Milliarden US-Dollar und dürfte weiter steigen.

Die Investoren begrüßen vor allem Single-Asset-Strukturen, die als neue Liquiditätsquelle in einem schwierigen Exit-Umfeld gelten. 54 Prozent planen, in den kommenden zwei Jahren über den Sekundärmarkt Käufe oder Verkäufe durchzuführen.

Parallel dazu deutet sich ein Strukturwandel innerhalb der Managerlandschaft an: 38 Prozent der Befragten erwarten, dass neue Spin-out-Firmen künftig bestehende Marktteilnehmer verdrängen könnten. 36 Prozent berichten bereits von einer Zunahme solcher Neugründungen in ihren Portfolios.

Die Studienautoren beobachten auch ein wachsendes Interesse institutioneller Anleger an Evergreen Funds. 21 Prozent planen demnach, ihr Engagement in unbefristeten Private-Equity-Fonds beizubehalten oder auszubauen, während 10 Prozent angeben, erstmals solche Instrumente zu prüfen. In Bezug auf unbefristete Fonds für Privatkredite planen 22 Prozent eine Ausweitung, 11 Prozent eine Erstbewertung dieser Anlageform.

Externer Inhalt von Datawrapper

Um externe Inhalte anzuzeigen, ist Ihre widerrufliche Zustimmung nötig. Dabei können personenbezogene Daten von Drittplattformen (ggf. USA) verarbeitet werden. Weitere Informationen.

LinkedIn
URL kopieren
E-Mail
Drucken