Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien: Wenig Korrelation zu anderen Asset-Klassen
Institutionelle Investoren können mit Investments Wind, Solar oder Biomasse das Portfolio diversifizieren.
Zu den Quellen erneuerbarer Energien gehören in der Regel Solar-, Bio- und Windenergie an Land und auf See sowie Geothermie und Wasserkraft. Die Möglichkeiten für institutionelle Anleger, in erneuerbare Energien zu investieren, sind vielfältig und reichen von ETFs bis hin zu Multi-Asset-Fonds. Da der Anteil erneuerbarer Energien am europäischen Stromverbrauch steigt, gewinnt die Asset-Klasse an Bedeutung im institutionellen Portfolio.
Umfragen unter institutionellen Anlegern bestätigen diesen Trend. Laut einer Erhebung Forschungsinstituts V.E.R.S. Leipzig und der Commerz Real unter 20 deutschen Versicherungen und zehn Pensionskassen wollen die Anleger in den kommenden Jahren Beteiligungen an Infrastruktur und erneuerbaren Energien wesentlich ausweiten. Dabei repräsentieren die befragten Versicherungen etwa die Hälfte des Anlagekapitals der deutschen Versicherungswirtschaft und die Pensionskassen mehr ein Drittel des Kapitals aller deutschen Pensionskassen.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Umfrage von Aviva Investors im hauseigenen Investmentteam zum Thema Real Assets. Erneuerbaren Energien aus Großbritannien bieten demzufolge die höchsten Renditeerwartungen. Zu einem ähnlichen Schluss kam bereits eine Umfrage Anfang 2019.
Erneuerbare Energien: PPAs statt staatliche Preisgarantien
Allerdings laufen die staatlichen Subventionen und Preisgarantien nach und nach aus – und zwar nicht nur in Deutschland, wo die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz geregelte Einspeise-Vergütung lange Zeit Sicherheit bot, sondern auch in anderen Ländern Europas.
Power Purchasing Agreements (PPAs), also langfristige Stromabnahmeverträge mit industriellen Großverbrauchern oder Energieunternehmen, sollen institutionellen Investoren Verlässlichkeit bieten. PPAs sind das heutige Risikomanagement-Instrument für institutionelle Energie-Investments und in manchen Märkten bereits sehr weit entwickelt – zum Beispiel in Skandinavien und auf der Iberischen Halbinsel, wie Dr. Dieter Rentsch von Aquila Capital erläutert.
Für institutionelle Investoren ist es wichtig, innerhalb des Portfolios die Investments in dem Sektor breit zu streuen. Nicht nur in Sachen Stromerzeugungstyp sollte gestreut werden, sondern auch regional. So variieren in verschiedenen Ländern nicht nur die natürlichen und klimatischen Faktoren wie Windstärke und Anzahl der Sonnentage, sondern auch der regulatorisch-rechtliche Rahmen. Beispielsweise laufen die staatlichen Förderprogramme innerhalb Europas zu unterschiedlichen Zeitpunkten aus.
Wenig Korrelation zu anderen Asset-Klassen
Für den institutionellen Investor haben Anlagen im Erneuerbaren-Sektor zudem den Vorteil, das sie wenig korreliert sind zu anderen Asset-Klassen. Denn Wind korreliert nicht mit Aktienkursen, die Sonne nicht mit dem Goldpreis. Davon profitieren institutionelle Investoren vor allem in turbulenten Zeiten. “Ganz aktuell bestätigt sich das an den Entwicklungen der Märkte im Zeichen der Corona-Krise“, sagt Thomas Seibel. CEO von re:cap global investors.
Auch Mezzanine-Investments können eine attraktive Beimischung fürs institutionelle Portfolio sein. Auch dabei sollte man mehrdimensional diversifizieren, etwa über Asset-Klassen, Regionen, Kreditnehmer und einzelne Projekte hinweg, erläutert Dr. Dieter Rentsch, Mitgründer und CIO von Aquila Capital.