Im Jahr 2021 sind die anhaltende Pandemie, die Verlagerung auf Investitionen in Alternatives und die Einbindung von ESG-Kriterien die wichtigsten Einflussfaktoren auf Anlageentscheidungen in Deutschland. Diese und die folgenden Informationen gehen aus einer aktuellen Umfrage von Nuveen hervor. Dafür wurden 700 weltweit agierende Investoren und Berater aus Nordamerika, EMEA und dem asiatisch-pazifischen Ram zu Rate gezogen. In Deutschland wurden 44 institutionelle Investoren und Berater befragt.
52 Prozent der deutschen Befragten glauben, dass die Pandemie der größte Treiber für Veränderungen in der Anlageallokation und -strategie sein wird. 63 Prozent haben zudem angegeben, dass sie im Jahr 2021 eine strategische Umschichtung von öffentlichen hin zu privaten Märkten planen. 55 Prozent sind der Meinung, dass sich die ESG-Faktoren von Unternehmen, in denen sie investiert haben, durch eine Steigerung des „aktiven Engagements“ beeinflussen lassen.
„Angesichts der weltweiten Krise in der Gesundheitsversorgung sowie gleichermaßen in den Volkswirtschaften und Märkten, bot uns das Jahr 2020 eine außergewöhnliche Gelegenheit, die Einstellung und Vorgehensweise großer institutioneller Investoren bei der Verwaltung sowohl von Portfolios als auch des Tagesgeschäfts zu bewerten“, sagt Romina Smith, Managing Director und Head of Central Europe, Global Client Group.
Des Weiteren zeigt die Studie, dass drei Viertel der deutschen Investoren in Alternatives investieren. Nach wie vor gibt es Hürden, wie beispielsweise die Komplexität von Transaktionen (68 Prozent),
70 Prozent stimmen ESG-Integrierung zu
Liquiditätsrückstellungen (50 Prozent) und Bestimmungen zu Liquiditätsgrenzen (57 Prozent). Bezüglich ESG stimmen 70 Prozent der Befragten zu, dass ESG-Faktoren vollständig in die Anlageentscheidungen integriert werden sollten. Nur 39 Prozent halten diese jedoch für valide Treiber und schätzen sie daher noch immer eher als Trend ein.
„Marktforschung trägt verstärkt dazu bei, dass verantwortungsbewusstes Investieren wettbewerbsfähige Renditen liefern kann, aber es besteht eindeutig die Notwendigkeit, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um das Anlageprodukt zusammen mit den positiven Auswirkungen zu validieren”, sagt Amy O’Brien, Global Head of Responsible Investing bei Nuveen.
Die Befragten haben im Bezug auf Investitionen in Alternatives und ESG-Integration auch einige Herausforderungen identifizieren können. Die Antworten sprechen aber dafür, dass Teilnehmer bereits über Strategien nachgedacht haben: 78 Prozent gaben an, ihr internes Team erweitern zu wollen, beispielsweise durch Neueinstellungen, Schulungen oder Ähnliches. 59 Prozent gaben an, dass sie neue strategische Partnerschaften für Co-Investitionen suchen würden. 55 Prozent sagen, dass sie ESG als Instrument für positive Auswirkungen zum Beispiel für Nachhaltigkeit oder soziales Wohl priorisieren wollen.