Der Hype der Private Markets scheint ein Ende gefunden zu haben. Zumindest hat sich die Dynamik, mit der die alternativen Anlageklassen in den vergangenen Jahren gewachsen sind, verlangsamt. Einer Umfrage von RBC BlueBay Asset Management unter 800 europäischen und US-amerikanischen Fondskunden, Anlageberatern und Vermögensverwaltern zufolge planen die Großinvestoren keine wesentlichen Aufstockungen ihrer aktuellen Private-Markets-Allokation. Aktuell ist gut ein Fünftel ihrer Assets in diesem Bereich investiert.
Über die Hälfte der Befragten erwartet in den kommenden fünf bis zehn Jahren sogar eine Outperformance der öffentlichen gegenüber der privaten Märkte. 31 Prozent haben Aktien noch immer am höchsten gewichtet, bei 26 Prozent sind es Anleihen. Eine klare Mehrheit von über zwei Dritteln bevorzugt angesichts des volatilen Umfelds zudem einen aktiven Investmentansatz gegenüber eines passiven.
Value-Blue-Chips aus den USA gefragt
Die größte Aktien-Rally erwarten internationale Profi-Anleger in den kommenden Jahren in den USA (28 Prozent) und China (33 Prozent). Dabei nimmt der Appetit auf Value-Titel zu. Aktuell investieren 28 Prozent der Befragten in diesem Stil, 33 Prozent erwarten, dass sie es in den nächsten ein bis drei Jahren machen werden. Der Fokus liegt zudem auf Large Caps: 42 Prozent der Befragten wollen künftig auf die Blue Chips setzen. 25 Prozent sprachen sich für Small Caps aus und 33 Prozent für Small und Mid Caps.
Eine klare Absage erteilen professionelle Investoren indes den Tech-Aktien. Das hat die Bank of America in einer Umfrage unter 272 Fondsmanagern herausgefunden, was nach den bisherigen Verlusten des einstigen Highflyer-Segments in diesem Jahr auch nicht verwunderlich ist. Die Allokation von Tech-Unternehmen ist so niedrig wie seit 2006 nicht mehr, was auf die falkenhafte Geldpolitik der Notenbanken zurückzuführen ist. Stattdessen stehen Industriewerte und Banktitel höher in der Gunst der Investoren.